Der 1.500 PS starke Supersportler aus dem Elsass hat in nur 42 Sekunden (41,96) von Null auf Vierhundert km/h beschleunigt und zurück auf Null gebremst. Das ist die weltweit bis zum heutigen Tag schnellste für dieses Fahrmanöver erreichte und offiziell gemessene Zeit für ein Serienfahrzeug. Begleitet und offiziell beglaubigt wurde die Fahrt vom SGS-TÜV Saar. Dieser ist ein Teil der SGS, einem weltweit führenden Unternehmen in den Bereichen Prüfen, Testen, Verifizieren und Zertifizieren. Für die Fahrt benötigte der Bugatti Chiron eine Strecke von nur 3,112 Kilometern.

Der Fahrer des Bugatti Chiron

Der Weltrekord wurde gefahren von Juan Pablo Montoya, Sieger des Großen Preises von Monaco in der Formel Eins sowie zweifacher Gewinner in der Indy 500-Serie und dreifacher Sieger beim 24-Stunden- Rennen von Daytona. Die 0-400-0-Fahrt ist der erste Schritt auf dem Weg zum neuen Geschwindigkeitsweltrekord für Straßenfahrzeuge, den Bugatti 2018 fahren will.

Der Antrieb

Seine unglaubliche Beschleunigung, die absolut lineare Leistungskurve sowie das enorm hohe Drehmoment besonders im unteren Leistungsbereich verdankt der Chiron der von Bugatti eigens entwickelten Registeraufladung. Sie ist eines der herausragenden technischen Merkmale des Antriebsstrangs im Chiron. Für maximale Beschleunigungswerte beim Anfahren ohne „Turboloch“ startet der Chiron erst einmal nur mit zwei Turboladern. Erst bei ca. 3.800 Umdrehungen werden die übrigen zwei Turbolader dazu geschaltet.

Reifen von Michelin

Auch die neuen Hochleistungsreifen, die Bugatti erneut mit seinem strategischen Reifenpartner Michelin entwickelt hat, müssen jetzt extremen Belastungen standhalten. Aus einem Gramm Gummi werden bei einer Geschwindigkeit von 400 km/h durch die Fliehkräfte 3.600 Gramm. Und ein Reifenventil, das bei Fahrzeugstillstand 18,3 Gramm wiegt, wird dann mit circa 45 Kilogramm zu einem „Schwergewicht“.

Beschleunigen und Bremsen

Ganze 32,6 Sekunden und gerade einmal 2.621 Meter später erreicht der Chiron die 40km/h-Schwelle. Extrem reaktionsschnell leitet Juan Pablo Montoya die Vollbremsung ein. In nur 0,8 Sekunden nach Betätigung der Bremse fährt der 1,50 Meter breite Heckflügel in einen Anstellwinkel von 49 Grad aus und wird damit zur Airbrake, die den Chiron höchst effektiv abbremst.

Im Top-Speed-Modus bewirkt die Airbrake bei 400 km/h eine Zunahme des aerodynamischen Abtriebs von ca. 900 kg an der Hinterachse. Das entspricht etwa dem Leergewicht eines Golf II. In Moment der Vollbremsung bei 400 km/h mit einem Chiron wirken Kräfte von etwa 2 g auf Fahrzeug und Fahrer, wie sie ungefähr beim Start des Space Shuttle entstehen.

Die Bremsen des Bugatti Chiron bringen mit ihren speziellen Carbon-Keramik-Bremsscheiben (Durchmesser 420 mm vorn, 400 mm hinten) und eigens für Bugatti entwickelten Bremssätteln, die an der Vorderachse über jeweils acht und an der Hinterachse über jeweils sechs Titankolben verfügen, jetzt absolute Höchstleistung. Nach nur 9,3 Sekunden und 491 Metern kommt der Chiron zum Stehen.