Immer noch gibt es leidenschaftliche Erdgas-Fahrer. Doch das muss sich ändern. Denn die Zukunft gehört Autos, die mit CNG fahren.

Nicht nur weil es die korrekte und europaweit einheitliche Bezeichnung für gasförmiges Methan als Kraftstoff ist. Sondern weil die klimaschonende Gas-Mobilität nur als CNG in Politik und Gesellschaft genügend Kraft hat, um erfolgreich im Markt zu wachsen und bei der Verkehrswende Gewicht zu entfalten. Denn Erdgas ist fossil – CNG steht dagegen heute schon für nachhaltige Energie.

Egal ob Bundesministerium oder Lokalpolitik: In Diskussionen werden die ideologischen Scheuklappen ganz eng gestellt, wenn die Sprache auf Erdgas als Kraftstoff kommt. Und selbst Daimler-Nutzfahrzeugvorstand Martin Daum erkennt das Potenzial seiner Produkte nicht, wenn er die Mercedes-Lkw mit CNG-Motor als Brückentechnologie bezeichnet. Das mag für fossiles Erdgas gelten – doch CNG ist mehr. Und zwar schon heute. Daher ist es wichtig, dass wir alle gemeinsam von CNG sprechen und schreiben.

CNG als einheitliche Bezeichnung für Europa

Ganz offiziell ist überall CNG im Tank. Alle EU-Mitgliedstaaten mussten zum 12. Oktober die europaweit einheitlichen Kraftstoffkennzeichnungen an den Tankstellen und Fahrzeugen einführen. Deutschland hinkt der EU-Richtlinie jedoch noch hinterher. Alle Kraftstoffe – auch Benzin und Diesel – werden neue Symbole bekommen, um das nationale Bezeichnungs-Wirrwarr zu beenden.

Die Abkürzung CNG in der Raute steht für das englische Compressed Natural Gas und ist die Bezeichnung für verdichtetes, komprimiertes Methan, das in CNG-Fahrzeugen mit einem Druck von 200 bar als Kraftstoff eingesetzt wird.

Schon da: die Energiewende im Tank und auf der Straße

CNG kann nachhaltig erzeugtes Biomethan aus Stroh oder anderen Reststoffen sein – sogar in Kläranlagen entsteht Kraftstoff zum Autofahren. Überschüssiger Naturstrom aus Windkraft- und Solar-Anlagen wird zu Windgas oder E-Gas. Selbst direkt als Wasserstoff kann er für die CNG-Mobilität schon heute genutzt werden. Durch den Ausbau der regenerativen Stromerzeugung steigen die Überschussmengen deutlich an.

Auch bei Industrieprozessen entsteht synthetisches Methan, das mit dem Auto gefahren werden kann. Das Entscheidende: Diese Produktionswege sind keine Zukunftsoptionen oder Labormodelle, die noch entwickelt werden müssen. Sondern sie bestehen schon heute im industriellen Maßstab und sind praxiserprobt.

Aktuell beträgt der Anteil von Bio- und Synthesemethan an allen deutschen CNG-Tankstellen rund 15 Prozent. Mehr Öko hat kein anderer Kraftstoff. Und viele Tankstellen beziehen sogar zu 100 Prozent nachhaltig erzeugtes Biomethan.

Der CNG-Antrieb ist der einzige Verbrennungsmotor, der schon heute und ab Werk ohne Umrüstung regenerativ kann – in jeder Mischung von 0 bis 100 Prozent. Und es ist der einzige alternative Antrieb, der heute für mehr regenerative Energie in der Mobilität und weniger CO2-Emissionen sorgt – denn anders als bei der Elektromobilität wird das regenerative Methan für den Verkehrssektor zusätzlich erzeugt.

Das mit Ökostrom geladene Elektroauto verringert dagegen den Naturstromanteil im Netz, den andere Stromverbraucher bekommen – E-Mobilität ist daher beim Klimaschutz ein Nullsummenspiel während CNG-Antriebe zu bis zu 90 Prozent weniger CO2 als Benziner emittieren.

Heute und in Zukunft: CNG

Die Vorteile kann der umweltschonende Gasantrieb jedoch nur nutzen, wenn wir auch im Kopf umsteigen – von Erdgas auf CNG. Die Autos haben das schon längst gemacht, nur viele Fahrer haben es noch nicht gemerkt. „CNG – früher als Erdgas bezeichnet“ ist der Weg in die Realität.

Und er zeigt, dass CNG heute schon die Zukunft eingebaut hat. Alle, die sich für nachhaltige Mobilität und die notwendige Verkehrswende einsetzen, sind daher aufgefordert, sich an die Realität anzupassen und die Vergangenheit abzustreifen: CNG-Antrieb statt Erdgasauto.