Die Namensgebung mag ein wenig verwirrend sein. Datsun oder Nissan? Was stimmt denn nun?

Datsun ist ein Markenname der DAT Motorcar Company, der als ältester Automobilhersteller Japans gilt. Nissan übernahm DAT 1934 und verkaufte die Datsun-Pkw in den unteren Segmenten. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die in Japan als Nissan angebotenen Modelle im Export als Datsun bezeichnet. Das lag vor allem daran, dass Nissan als großer japanischer Rüstungshersteller sich vor allem in den USA keiner großen Beliebtheit erfreute.

Mr. K.

Yutuka „Mr. K.“ Katayama, in den 1960er Jahren Chef von Nissan USA, erkannte mit dem Boom der günstigen Muscle-Cars in den USA die Chance für sein Unternehmen. Niemand geringeres als der Gestalter des legendären BMW 507, Albrecht Graf Goertz, zeichnete die Vorlage der dann von seinem ehemaligen Assistenten Yoshiyuki Kimura umgesetzten Sportwagen-Karosse des Datsun 240Z.

Lange Haube, kurzes Heck, innen Platz für Zwei. Ein Reihen-Sechszylinder mit 2,4 Litern Hubraum und 130 PS aus dem Großserienregal ließ den Sportwagen in 9,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h flitzen und immerhin 200 km/h erreichen.

Die insgesamt einfache Technik und die hohe Wertschätzung der Kunden durch die Händler bescherte dem mit 3.500 US-Dollar günstigen Datsun 240Z große Erfolge. Dazu kamen ein recht gutmütiges Fahrverhalten mit einer für damalige Verhältnisse präzisen Lenkung sowie Einzelradaufhängung an der Vorder- und Hinterachse. Ein Ford Capri oder Mustang eierten damals mit einer starren Hinterachse um die Kurven.

Der Datsun 240Z im Motorsport

Herausragend waren die Siege bei der strapazenreichen East African Safari 1971 durch Edgar Hermann und Hans Schüller sowie 1973 mit Shekhar Mehta und Lofty Drews. Rauno Altonen, der damals ebenfalls mit dem Datsun in Afrika unterwegs war, soll sich folgendermaßen begeistert über seinen Rallyewagen geäußert haben:  “Es ist erstaunlich. Das Auto ist ein Panzer. Zweimal habe ich die Strecke (Anm. d. Red.: über 6.000 km) abgefahren. Danach war nicht einmal die geringste Reparatur nötig.”

Bei der Rallye Monte Carlo wurde Rauno Aaltonen 1972 mit Beifahrer Jean Todt auf Eis und Schnee Dritter. Auch auf Rennstrecken konnte der 240Z punkten.  Als Z 432, die Zahlenkombination steht für vier Ventile pro Zylinder, drei Doppelvergasern und zwei obenliegenden Nockenwellen, gewann er 1970 beispielsweise die 1.000 km von Suzuka.  

Die Z-Familie

Anfang 1974 wurde der 240Z von 260Z abgelöst. Mit kurzem Radstand und wie auch sein Vorgänger in Japan Fairlady genannt, wurde dieser im Heimatmarkt und in den USA angeboten. Im Rest der Welt debütierte er als 2+2-Sitzer. 1978 kam der 280 ZX auf den Markt, der kurz vor Ende der Produktionszeit auch als Targa zur Wahl stand.

1984 wurde der 300 ZX eingeführt. Dieser wurde später als Turbo und dann als Twin-Turbo mit 283 PS verkauft. Der 350Z setzte dann 2003 die Tradition fort und heute bildet der 370Z Nismo mit einem 344 PS starken V6 die Spitze der Z-Familie.

Tipps für Sammler

Rostschutz war 1969 noch ein Fremdwort. Trotz der typisch japanischen Verarbeitungsqualität sollten die Blechteile aufmerksam begutachtet werden. Als Sorgenkind wird oftmals das Getriebe bezeichnet, die Lager sollen einlaufen. Der Motor ist dagegen problemlos zu nennen.

Berühmter Fahrer

Der vom Motorsport infizierte Schauspieler Paul Newman saß ab Mitte der 1970er bis in die frühen 1990er Jahre für das Bob Sharp Team in der Trans-Am Series hinter dem Steuer eines Datsun Z 432.