Allego, BMW, Phoenix-Contact, Porsche und Siemens weihten am 12.12.2018 in Jettingen-Scheppach zwischen Augsburg und Ulm gelegen den Prototypen einer Ladestation mit einer Leistung von bis zu 450 kW ein.

Für die ersten 100 Kilometer Reichweite weist diese FastCharge Station nur 3 Minuten Ladezeit aus, 15 Minuten dauert es für einen 10-80 Prozent State of Charge (SOC), also für eine fast volle Batterie.

Attraktivität der Elektromobilität soll gesteigert werden

Das von der Bundesregierung mit 7,8 Millionen Euro geförderte Forschungsprojekt soll mit den schnellen Ladevorgängen das Interesse an der Elektromobilität steigern. Das im Projekt eingesetzte Energieversorgungssystem von Siemens ermöglicht es, die Grenzen der Schnellladefähigkeit der Fahrzeugbatterien zu erproben.

FastCharge kann schon heute mit höheren Spannungen von bis zu 920 Volt arbeiten, wie sie bei zukünftigen Elektrofahrzeugen erwartet werden. In das System wurden sowohl die Hochleistungselektronik für die Ladeanschlüsse als auch die Kommunikationsschnittstelle zu den Elektrofahrzeugen integriert.

Dieser Lade-Controller sorgt für eine automatische Anpassung der abzugebenden Leistung, so dass verschiedene Elektroautos mit einer Infrastruktur geladen werden können.

Kostenlos laden in Jettingen-Scheppach

Für den Anschluss an das öffentliche Stromnetz in Jettingen-Scheppach wurde für FastCharge ein Ladecontainer mit zwei Ladeanschlüssen umgesetzt. Ein Anschluss hat eine bisher einmalige Ladeleistung von max. 450 kW, der Zweite gibt bis zu 175 kW ab. Beide Ladesäulen können ab sofort kostenlos mit allen CCS-fähigen Fahrzeugen genutzt werden.

Die jetzt vorgestellten Ladesäulen-Prototypen von Allego nutzen die Ladestecker des bewährten Combined Charging System (CCS) in der Typ-2-Variante für Europa. Dieser Ladestandard hat sich bereits heute bei einer Vielzahl von elektrifizierten Fahrzeugen bewährt und ist in weiten Teilen der Erde verbreitet.

Laden mit Forschungsfahrzeugen

Die Zeitersparnis, die durch höhere Ladeleistungen erzielt werden kann, wurde bei Präsentation an den Beispielen eines BMW i3 sowie eines Porsche Forschungsfahrzeugs gezeigt. Für den Ladevorgang des BMW für 10-80 % SOC der Hochvoltbatterie mit 57 kWh Netto-Kapazität wurden nur 15 Minuten benötigt.

Das Porsche Forschungsfahrzeug mit einer Netto-Batteriekapazität von ca. 90 kWh erreicht eine Ladeleistung von über 400 kW und ermöglichte damit Ladezeit von unter 3 Minuten für die ersten 100 km Reichweite.