50 Jahre nach dem Debüt des letzten Ferrari Spider mit V12-Frontmotor stellt der italienische Sportwagenhersteller den Ferrari 812 GTS vor. 

Wie seine historischen Vorgänger setzt auch der Ferrari 812 GTS neue Maßstäbe für Leistung und Exklusivität. Mit seinem 588 kW (800 PS) starken V12-Motor ist er der leistungsstärkste Serien-Spider auf dem Markt. Zudem verfügt er über das Retractable Hardtop (RHT), das ein größeres Kofferraumvolumen erlaubt.

Der Antrieb der Ferrari 812 GTS

Der Ferrari 812 GTS ist die Spider-Version des 812 Superfast. Ein Drehmoment von 718 Nm garantiert die gleiche Beschleunigung wie beim 812 Superfast und ein Drehzahlmaximum von 8900 U/min für ein herausragendes sportliches Fahrvergnügen.

Das Direkteinspritzsystem mit 350 Bar und das Steuersystem für die verstellbaren Ansaugtrakte wurde die Formel-1-Saugmotoren entwickelt und sorgt auch bei niedrigen Drehzahlen für eine ausgezeichnete Beschleunigung.

Bei nur 3500 U/min steht bereits 80 % des maximalen Drehmoments zur Verfügung. Verstärkt wird der sportliche Charakter des Wagens auch durch das Doppelkupplungs-Getriebe. Die Leistungsdaten sind deshalb extrem beeindruckend. In unter 3 Sekunden wird die 100-km/h-Marke geknackt, die 200 fallen nach 8,3 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 340 km/h.

Design und Aerodynamik

Der Ferrari 812 GTS wurde vom Ferrari Design Centers basierend auf dem 812 Superfast entworfen. Er nimmt die Formensprache und Proportionen des V12-Modells mit Frontmotor ohne Änderungen bei den äußeren Abmessungen oder dem Volumen und Komfort des Innenraums auf.

Die schlanke Fließheck-Silhouette des Ferrari 812 GTS wird durch ein Zwei-Box-Design mit hohem Heck erzeugt und erinnert an den Ferrari 365 GTB4 (Daytona) von 1968.

Das bereits erwähnte RHT lässt sich bei einer Fahrgeschwindigkeit von bis zu 45 km/h in nur 14 Sekunden öffnen und hat keinen Einfluss auf die Innenabmessungen. Dank der elektrischen Heckscheibe, die als Windstopp dient, ist die Fahrt mit offenem Verdeck ein echtes Vergnügen.

Um die Aerodynamik gegenüber dem 812 Superfast ähnlich zu gestalten, mussten die Entwickler in die Trickkiste greifen. So wurden unter anderem ein Dreieckflügel in den Heckdiffusor integriert um einen effizienten Anpressdruck zu gewährleisten. Zudem werden die Luftschlitze in der hinteren Flanke genutzt, um den übermäßigen Druck aus dem Radlauf abzuführen.

Historischer Rückblick

Einige legendäre Modelle sind in der Ahnenreihe des Ferrari 812 GTS zu finden, die 1948 mit dem 166 MM ihren Ausgang nahm. Der letzte in war 1969 der 365 GTS4, auch Daytona Spider genannt. Seit damals wurde in keinen Serien-Spider von Ferrari mehr ein V12-Frontmotor eingebaut.

Ferrari gestaltet aber einige auf minimale Stückzahlen begrenzte Objekte. Den 550 Barchetta Pininfarina 2000, der Superamerica 2005, der SA Aperta 2010 und schließlich 2014 der F60 America. Von diesem Modell wurden nur 10 Stück zum 60-jährigen Jubiläum von Ferrari auf dem US-Markt gebaut.

Technische Daten

Im Auto360.de Test: Ferrari 812 GTS

Antrieb und Fahrleistungen

Motor: 12-Zylinder-Benziner

Getriebe: 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe

Hubraum in ccm: 6.496

Leistung in kW (PS) bei U/min: 588 (800)/8.500

Maximales Drehmoment in Nm bei U/min: 718/7.000

Beschleunigung 0–100 km/h in s: < 3,0

Höchstgeschwindigkeit in km/h: 340

Tankinhalt in l: 92

Abmessungen, Gewichte, Bereifung

Länge/Breite/Höhe in mm: 4.693/1.971/1.278

Radstand in mm: 2.720

Leergewicht (trocken) in kg: 1.600

Zulässiges Gesamtgewicht in kg: 1.435

Kofferrauminhalt in l: 85 – 830

Bereifung: vorne 275/35 ZR20, hinten 315/35 ZR20