Im Rahmen einer digitalen Veranstaltung wurde am 12.11.2020 der neue Ferrari SF90 Spider vorgestellt.
Der erste serienmäßige Plug-in-Hybrid-Spider des Cavallino Rampante verfügt über eine sensationelle Systemleistung von 735 kW (1.000 PS). Mit den gleichen Spezifikationen des SF90 Stradale bietet der Spider zusätzlich offenes Fahrvergnügen.
Die Antriebseinheit des Ferrari SF90 Spider
Der V8-Turbomotor mit seinen 573 kW (780 PS) wird durch drei Elektromotoren, einen an der Hinterachse und zwei an der Vorderachse, ergänzt. Damit wird die maximale Power von 1.000 PS erreicht. Wie der SF90 Stradale verfügt auch der SF90 Spider über einen Allradantrieb, der die Messlatte für stehende Starts auf beispiellose Werte angehoben hat. Die 0 auf 100 km/h werden in 2,5 Sekunden absolviert, von 0 auf 200 km/h dauert es gerade einmal 7 Sekunden.
Für den Fahrer stehen vier Fahrmodi zur Wahl: eDrive, Hybrid, Performance und Qualify. Diese werden über den eManettino genannten Schalter angewählt und lassen den Sportler im eDrive über eine Strecke von bis zu 25 Kilometern rein elektrisch fahren. Und nun Achtung: Mit Frontantrieb und ohne Sound. Das muss man bei einem Ferrari mögen.
Aber gut, die Schleichfahrt wird durch den kleinen Akku mit 7,9 kWh eh so minimiert, dass die elektrische Fahrt wohl nur aus der Garage und dem Wohngebiet raus funktioniert. Der Modus Hybrid setzt auf eine gewisse Eigenintelligenz und einen Mix aus Elektro- und Verbrennerantrieb.
Fahrvergnügen soll mit dem Modus Performance entstehen. Der V8 ist immer in Betrieb und die Priorität wird auf das Laden der Batterie und nicht auf den Wirkungsgrad gelegt. Mit Qualify kann die maximale Systemleistung erzielt werden, in dem die drei Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 162 kW (220 PS) zum Einsatz kommen.
Die zusätzlichen 270 Kilogramm des Hybridsystems wurden durch die Mehrleistung (220 PS weitgehend kompensiert. Aber auch sonst war es eine Herausforderung eine Gewichtsreduzierung zu erzielen, das Gesamtgewicht von 1.670 Kilogramm zu halten und so ein Leistungsgewicht von 1,67 kg/PS zu gewährleisten.
Dach und Design
Wie alle Spider aus Maranello verfügt auch der SF90 Spider über ein versenkbares Hardtop. 14 Sekunden dauern die jeweiligen Öffnungs- oder Schließvorgänge. Um die Funktion der Lüftungsöffnungen zu garantieren der Stauraum des Dachs hätte dies nicht erlaubt, wurden Querlamellen in die Heckscheibe eingesetzt.
Optisch sind sich die beiden Versionen absolut ähnlich. Gleiches gilt für die Proportionen. Der mächtige V8 ist auch beim Spider sichtbar, ein unverzichtbares Detail. Die Instrumente sind überwiegend digital, das Head-up Display erlaubt eine Fokussierung des Fahrers auf die Straße.
Dies gilt gleichermaßen auch für das von der Formel 1 inspiriertem Lenkrad. Zu den Steuerelementen gehören der Manettino, sowie die Bedienelemente am Lenkrad für Scheinwerfer, Scheibenwischer und Blinker. Neu ist unter anderem das Touchpad an der rechten Speiche, das dem Fahrer die Navigation durch die Anzeigen des zentralen Kombiinstruments ermöglicht. Die Sprach- und Geschwindigkeitssteuerung befindet sich dagegen an der linken Speiche. Mit den vier Tasten links unten am Mittelteil kann der Fahrer den Antriebsaggregat-Modus wählen.
Version Assetto Fiorano
Unverfälschtes Rennstreckenfeeling lässt der Ferrari SF90 Spider Assetto Fiorano aufkommen. Unter anderem mit aus der GT-Rennsporterfahrung von Ferrari abgeleiteten Multimatic-Stoßdämpfer. Oder auch mit Werkstoffen wie Karbonfaser und Titan, die das Gewicht des Autos um 21 kg verringern.
Dazu einen Karbonfaser-Heckspoiler und für Straße zugelassene Michelin Pilot Sport Cup 2 Reifen, die dank einer weicheren Mischung und weniger Rillen die Performance auf trockener Strecke verbessern. On Top kann man für den Assetto Fiorano eine optionale zweifarbige Lackierung ordern.
Fazit
Auch Ferrari muss sich dem Diktat des CO2-Politik beugen. Warum sonst, sollte man einen Sportwagen in einen Plug-in Hybrid verwandeln? Die Leistung des V8 mit 780 PS ist schließlich auch nicht von schlechten Eltern. Zum Preis können wir verlauten lassen, dass er die 407.355 Euro des SF90 überschreiten wird.
Technische Daten
Im Auto360.de Test: Ferrari SF90 Spider
Antrieb und Fahrleistungen
Motor: V8-Benziner
Getriebe: 8-Gang-F1-Doppelkupplungsgetriebe
Hubraum in ccm: 3.990
Motorleistung Benziner in kW (PS): 573 (780)
Leistung Elektromotoren in kW (PS): 167 (220)
Systemleistung in kW (PS): 735 (1.000)
Maximales Drehmoment Benziner in Nm bei U/min: 800 bei 6.000
Beschleunigung 0–100 km/h in s: 2,5
Höchstgeschwindigkeit in km/h: 340
Tankinhalt in l: 68
Abmessungen, Gewichte, Bereifung
Länge/Breite/Höhe in mm: 4.611/1.979/1.206
Radstand in mm: 2.650
Leergewicht (trocken) in kg: 1.400
Kofferrauminhalt in l: 74
Bereifung: vorne 255/35 ZR20, hinten 315/30 ZR20
Preis
Deutlich über 400.000 Euro