Als Ende März 1971 der Fiat 127 die ersten Kundenherzen eroberte, wurde gleichzeitig eine neue Ära von Kleinwagen geboren.

Mit einem quer eingebauten und wassergekühlten Frontmotor mit 45 PS, einem hübschen Design und reichlich Platz im Innenraum war er Vorreiter in diesem Segment.

Der Designer Pio Manzù, Sohn des Bildhauers Giacomo Manzù, war für das Design des Fiat 127 verantwortlich. Er erlebte aber die Präsentation im Mai 1970 vor den Verantwortlichen bei Fiat nicht mehr, da er zwei Stunden vorher auf der Autobahn zwischen Mailand und Turin tödlich verunglückte.

Antrieb

900 Kubikzentimeter und 47 PS. Der erste Motor des 3,60 Meter kurzen Italieners stammte aus der Sportserie seines Vorgängers, dem Fiat 850. Großartig mehr an Leistung wurde es nur mit dem Fiat 127 Sport, der in seiner letzten Ausbaustufe mit dem 1,3-Liter-Motor 75 PS erreichte.

Allen Modellen wurden sehr gute Fahreigenschaften attestiert. Leichtgängig und agil wurde um die Kurven geflitzt und Fahrspaß war mit dem unter 800 Kilogramm leichten Auto garantiert.

Tuner Hörmann, seinerzeit in Kempten beheimatet, pflanzte dem Fiat 127 Sport einen Doppelvergaser ein und kitzelte damit noch ein bisschen mehr Leistung heraus. Hörmann war unter anderem auch mit dem Deutschen Rundstreckenmeister Reinhold Köster erfolgreich im Motorsport unterwegs.

Heckklappe und Varianten

Nach nur einem Jahr wurde der Kofferraumdeckel durch eine große Heckklappe ersetzt, die den 127er noch praktischer gestaltet. Seat, damals noch eng mit Fiat verbunden, baute eine 4-türige Version, die auch außerhalb Spaniens angeboten wurde.

1976 avancierte der Fiat 127 langsam zum Weltauto. Mit veränderter Front- und Heckpartie lief er als 147 in Brasilien vom Band. Der Rustica erweiterte als Offroad-Version das Angebot in Südamerika. Zudem gab es eine Stufenheckkarosserie namens Oggi und einen Pickup. Eine Besonderheit war der 147 mit einem 1,3-Liter-Ethanol-Motor, der 1979 präsentiert wurde.

Mit Sondermodellen und Luxusversionen wie dem 127 Top und Palio mit Faltschiebedach oder dem 127 Super sowie dem ab 1978 angebotenen Minitransporter 127 Fiorino markierte die Baureihe weitere erfolgreiche Jahre. Ab 1981 wurde der Fiat 127 mit einem Diesel und als Familienkombi Panorama angeboten. Zusammen mit den südamerikanischen Modellen wurden in 25 Jahren weit über acht Millionen Exemplare gebaut.

Der Designer des Fiat 127

Gerade einmal 30 Jahre wurde Pio Manzù, der Produktdesign an der Hochschule für Gestaltung in Ulm studiert hatte. 1967 begann er mit einer beratenden Tätigkeit bei Fiat und zeichnete neben dem Fiat 127, das City Taxi und das Autobianchi Coupé. Außerdem designte er einen Sessel für die Kaufhauskette „Rinascente“, der heute noch als Neuauflage erhältlich ist.

Tipps für Sammler

Ein bisschen automobiles Geschick und einen guten Schrauber. Mehr braucht es nicht, um einen Fiat 127 technisch zu warten. Problematischer ist der Rost, der an allen Ecken und Enden nagt. In Italien warten aber einige gut gepflegte Fahrzeuge ab etwa 5.000 Euro auf einen neuen Besitzer. Uwe Heinrichs von der Fiat IG Holstein ist ein guter Ansprechpartner für individuelle Fragen.

Fiat 127

Technische Daten 

Im Auto360.de Test: Fiat 127

Antrieb, Fahrleistungen und Verbrauch

Motor: 4-Zylinder-Benziner

Getriebe: Viergang-Schaltung

Hubraum in ccm: 903

Leistung in kW(PS) bei U/min: 33 (45)/6.000

Maximales Drehmoment in Nm bei U/min: 63/3.200

Beschleunigung 0-100 km in s: 21,6

Höchstgeschwindigkeit in km/h: 141

Tankinhalt in l: 30

Kraftstoffverbrauch kombiniert in l auf 100 km: 6,6

CO2-Emission kombiniert in g/km: 156

Abmessungen, Gewichte, Bereifung

Länge/Breite/Höhe in mm: 3.595/1.525/1.360

Radstand in mm: 2.225

Leergewicht (inklusive Fahrer) in kg: 748

Zulässiges Gesamtgewicht in kg: 1.110

Kofferrauminhalt in l: 365

Bereifung: 135/80 R 13 T

Felgen: 4 x 13 Stahlfelgen

Preis

Listenpreis in DM inklusive Mehrwertsteuer: 5.450