Verdammt wie die Zeit vergeht. Der Ur-Mini feiert 2019 seinen 60. Geburtstag und ist bis heute das Synonym für winzige Stadtflitzer.

Technisch war der Mini, der von Alexander Arnold Constantine Issigonis, ab 1969 nach seiner Erhebung als Knight Bachelor in den Adelsstand, Sir Alec Issigonis, entwickelt wurde, seiner Zeit weit voraus.

Der kleine Vierzylinder mit 848 ccm³ Hubraum wurde platzsparend quer eingebaut und zudem wurden die Vorderräder angetrieben. So hatten in dem nur wenig über drei Meter kurzen Automobil bis zu vier Personen Platz. Zugegeben, eingequetscht wie in einer Konservendose.

Bevor der Mini 1969 unter seinem Markenname angeboten wurde, stand er entweder als Austin Seven oder auch Se7en geschrieben sowie als Morris Mini Minor bei den Händlern. Der bis 2000 in einer Stückzahl von knapp 5,4 Millionen gebaute Kleinwagen wurde in den 41 Jahren nur in Nuancen verändert.

Daneben gab es aber eine Reihe von Sondermodellen und Karosserievarianten, von denen die Versionen Cooper, Clubman und Countryman auch in der neuen Generation erhalten blieben. Als Besonderheiten seien den Austin Mini Moke, eine Art Buggy, genauso erwähnt, wie ein Pickup, der Riley mit angesetzten Kofferraum, größerem Kühlergrill sowie anderen Heckleuchten.

Zudem wurde er auch als Cabrio gebaut und aus Italien stammte der Innocenti Mini, der bei Fans wegen seiner deutlich besseren Qualität äußerst beliebt war und ist.

Die herausragende Straßenlage mit dem ganz besonderen Go-Kart-Feeling und das putzig-sympathische Äußere machten den Kleinen auch bei Prominenten beliebt. John Lennon, Marc Bolan, Peter Sellers und Mitglieder des englischen Königshauses waren begeisterte Fahrer des klassenlosen Automobils.

Der Filmstar

Aus jüngerer Zeit ist vielen der gelbgrüne Mini mit der schwarzen Haube von Mr. Bean bekannt. Mit dem mit einem Vorhängeschloss an der Fahrertür versehenen Mini düst Rowan Atkinson durch die Straßen Londons und putzt sich mit Hilfe des Wischwassers die Zähne.

Im britischen Kultfilm The Italian Job organisiert Michael Caine einen Goldraub, in dem sich die Räuber mit drei Mini Cooper eine haarsträubende Verfolgungsjagd mit der mit Alfa Romeo Giulia fahrenden italienischen Polizei liefern.

Der neue Mini

War doch klar, dass der neue Eigner von Mini, die BMW Group, auch zum diesjährigen Jubiläum Sondermodelle auflegt. Exklusiv ausgestattet und in etwa so teuer, wie bestens erhaltene Originale aus vergangenen Jahren. In die man aber viel Liebe und Aufmerksamkeit gesteckt hat, um sie in einen hervorragenden Zustand zu bringen.

Tipps für Sammler

Wenn es um die Probleme des Ur-Mini geht, steht Rost auf der Liste ganz weit oben. Es gibt kaum Stellen an der Karosserie, wo er nicht zu finden ist. Die von Lucas stammende Elektrik ist auch nicht fehlerfrei und bei Spurstangen und Lenkerbuchsen sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht ausgeschlagen sind.

Die Versorgung mit Ersatzteilen ist gut, Clubs, die mit Rat und Tat zur Seite stehen, gibt es wie Sand am Meer, richtig gute Autos sind dagegen sauteuer. Je älter und Cooper, desto teurer. Die Preisspanne liegt zwischen 4.000 und mehr als 50.000 Euro.

Prominenter Fahrer

Rallye-Weltmeister Rauno Aaltonen besitzt den gleichen Kultstatus wie sein geliebter Mini. Das Original, mit dem der Finne 1967 die Rallye Monte Carlo gewann, ist längst Geschichte. Die BMW Group Classic hat aber einen ähnlich gestylten Mini im Portfolio, mit dem Aaltonen auch im hohen Alter von 81 noch zeigt, wie man mit dem Kleinen schnell um Kurven heizt.