Die Mira GmbH mit Sitz in Düsseldorf ist ein Tochterunternehmen der Rheinmetall AG und tritt im Bereich für teleoperiertes Fahren an.
Mit eigens entwickelten Technologien will die Mira GmbH den Weg zur einer automatisierten, fahrerloser Mobilität ebnen. Möglich macht das Düsseldorfer Start-up dies mittels Teleoperation, einer Remote-Steuerung von Fahrzeugen im öffentlichen Straßenverkehr.
Die Teleoperation
Da die Herausforderungen in Nahverkehr, Logistik und Industrie immer größer werden, entwickelt die Mira GmbH fahrerlose Mobilitätskonzepte. Der aktuelle technische Stand des autonomen Fahrens erfordert in zahlreichen Grenzsituationen weiterhin menschliche Interaktion.
Solche „Edge Cases“ lassen sich voraussichtlich auch langfristig nur mit einer Kombination aus menschlicher und künstlicher Intelligenz lösen. Teleoperation liefert hierzu die technologische Basis und ermöglicht es bereits heute neue, nachhaltige Mobilitätslösungen Wirklichkeit werden zu lassen.

Mira Kontrollstation mit Teleoperator
Entkoppelung von Fahrer und Fahrzeug
Mira macht die räumliche Entkoppelung von Fahrer und Fahrzeug mittels Teleoperation möglich. Damit lässt sich ein Fahrzeug über einen Fahrstand von einem beliebigen Ort aus steuern. Visuelle Informationen der aktuellen Verkehrslage, übertragen über ein 4G/5G-Mobilfunk-Netz, ermöglichen es dem Fahrzeugführer dieses Fahrzeug sicher zu operieren.
Die Teleoperations-Technologie besteht aus einem modular aufgebauten, skalierbaren Gesamtsystem aus zertifizierter Hard- und Software, die den höchsten Anforderungen an funktionaler Sicherheit und Cyber-Security genügen.
Beispiele aus der Praxis
Im ersten Beispiel unterstützt der Teleoperator ein selbstfahrendes, fahrerloses Fahrzeug im Falle eines Problems wie beispielsweise einem Systemausfall oder bei einer nicht lösbaren Fahraufgabe mittels Übernahme der Fahrzeugführungsaufgabe. Dies kann indirekt durch die Beurteilung und Freigabe einer vom Fahrzeug vorgeschlagenen Ausweichroute oder durch eine entsprechende Vorgabe durch den Teleoperator erfolgen. Falls erforderlich kann darüber hinaus auch die direkte Übernahme der Fahrzeugführung wie Lenken, Bremsen und Beschleunigen durch den Teleoperator mit anschließender Rückgabe in den automatisierten Fahrbetrieb erfolgen.
Im zweiten Beispiel führt der Teleoperator ein fahrerloses Fahrzeug kontinuierlich und direkt aus einem Fahrstand heraus. Durch diese räumliche Entkoppelung von Fahrer und Fahrzeug lässt sich die Effizienz des eingesetzten Fahrpersonals bei nichtselbstfahrenden Fahrzeugen bereits heute deutlich steigern und Fahrzeuge können insbesondere über größere Entfernungen optimiert gefahren (Logistik, First-/Last-Mile) oder zugestellt werden (Mietwagen, Car-Sharing Fahrzeuge).

Mira Kontrollstation mit Teleoperator
Pilot-Projekt im öffentlichen Straßenverkehr
Mira bietet schon heute StVZO-konforme Teleoperations-Technologie für den Einsatz in PKW, Nutzkraftfahrzeugen und Spezialfahrzeugen. Die Ersterprobung zur Demonstration und Evaluierung von realitätsnahen Kundengeschäftsmodellen erfolgt im Düsseldorfer Industriehafen. Dieses Pilot-Projekt wird unterstützt von den Genehmigungsbehörden der Bezirksregierung, der Stadt Düsseldorf und dem TÜV Rheinland als technischem Sachverständigen. Weitere Betriebsbereiche sind bereits in Vorbereitung.