Dass die Corvette Stingray etwas mit dem Manta-Rochen des Opel zu tun hat, darf bezweifelt werden.
George Gallion, Designer des 1970 vorgestellten Coupés aus Rüsselsheim, ließ sich von den Film und Fotoaufnahmen der Manta-Rochen des berühmten Meeresforschers Jacques Cousteau beeinflussen, die dieser im Roten Meer gedreht hatte.
Die Welle sportlicher Coupés schwappte Ende der 1960er Jahre aus den USA nach Europa. Auf der anderen Seite des großen Teichs waren die Musclecars wie der Chevrolet Camaro oder der Ford Mustang angesagt. Und Ford hatte bei uns 1969 den Capri von der Leine gelassen.

Opel Manta A
Motoren und Fahrspaß
Mit 68 PS war 1970 die Einstiegsmotorisierung nicht gerade üppig zu bezeichnen. Den 1,6-Liter gab es als S aber auch mit 80 PS. Ein feines Motoröchen war der 1,9-Liter mit 90 PS.
Der sportliche Hammer war 1974 der Opel Manta GT/E mit satten 105 PS. Das E steht für die elektronische Benzineinspritzung. Die Bosch L-Jetronic war übrigens die erste ihrer Art in einem Opel.
Der tiefergelegte und mit Frontspoiler versehene GT/E wurde leider nur ein Jahr gebaut. Der Kadett GT/E bekam 1975 später das gleiche Aggregat eingepflanzt und bildete damit die Basis für erfolgreiche Motorsport-Fahrzeuge.
Auch heute noch überzeugt der Opel Manta A mit einem tadellosen Fahrverhalten. Das einfache Handling und die leichtgängige Schaltung bereiten viel Fahrspaß. Knackig sportlich war neben dem GT/E auch die Version SR zu fahren.
Der SR rollte auf dynamisch anmutenden Felgen und die Motorhaube war in mattschwarz gehalten. Seitenstreifen ergänzten die sportliche Optik. Ein Drehzahlmesser und eine Konsole mit Uhr, Amperemeter und Öldruckmesser peppten den Armaturenträger entsprechend auf.
Knapp 500.000 Exemplare wurden in fünf Jahren gebaut. Der auf der gleichen Plattform gebaute Ascona und auch der Manta wurden in diesem Zeitraum als Opel 1900 und Opel 1900 Sport Coupé in den USA verkauft. Gut 170.000 Exemplare wurden verschifft.

Opel Manta B
Der Opel Manta B
Sagenhafte 13 Jahre, von 1975 bis 1988 bot Opel den Nachfolger Manta B an. Anfangs war die Motorenpalette dem Vorgänger ähnlich. In den 1980er kam der Manta 400 mit 2,4-Liter-Triebwerk und 144 PS auf den Markt. Je nach Ausbaustufe waren für dieses brachiale, auch als Rallye-Breitbauversion erhältliche Modell, bis zu 272 PS möglich.

Opel Manta 400
Tipps für Sammler
Bleiben wir bei den knapp 500.000 gebauten Manta A und dem heute extrem mageren Angebot. Gute Exemplare liegen deutlich über 10.000 Euro, zu finden sind kaum welche. Die Alt-Opel Interessengemeinschaft veranstaltet in Badbergen vom 5. bis 7. Juni 2020 ein Manta-Treffen, vielleicht eine gute Gelegenheit einen Manta zu kaufen.

Opel Manta GSi
Der 1957 in Essen geborene Volker Strycek fährt den in der Motorsport-Szene bekanntesten Opel Manta B seit Jahren beim 24-Rennen auf dem Nürburgring. Der vom Team Kissling Motorsport eingesetzte Manta ist mit dem Fuchsschwanz an der Antenne die Ikone des Traditionsrennens in der Eifel. Volker Strycek gewann 1984 die DTM auf einem BMW 635 CSi. Von 1989 bis 1996 fuhr er für Opel in der DTM und war bis 2019 als Direktor Performance Cars und Motorsport für Opel und Vauxhall tätig. Zudem ist er Vizepräsident „Sport, Jugend“ bei AvD.

Opel Manta Kissling Motorsport 24-Rennen Nürburgring