Steckbrief Porsche 911 Targa 4S
Ohne Allrad kein Targa. Kein Heckantrieb für die Version mit dem Bügel. Der so schön rausscheint aus der wunderbaren blauen Lackierung meines Testwagens. Einem Porsche 911 Targa 4S mit dem neuen 3-Liter-Turbo mit 309 kW (420 PS). Der zwar ein faszinierendes, aber unglaublich komplexes Dachwerk sein Eigen nennt. Was den 911 Targa S zum schwersten und auf gleicher Höhe mit dem 911 Carrera Cabrio S zum teuersten der 911er Baureihe außerhalb von GT3 und Turbo macht.
Der klassische 911er
Schauen wir uns die zweite Generation der aktuellen Baureihe genauer an, fallen beispielsweise die stärker ausgeprägte und damit deutlich aerodynamischere Buglippe ins Auge. Erneuert wurden auch die Frontscheinwerfer sowie die Rückleuchten. Markant andersartig zeigt sich das Lüftungsgitter der Motorenabdeckung. Die Streben sind nicht mehr quer, sondern nun längs angeordnet. Im Heck finden sich unten seitlich zudem Luftauslässe, die der Kühlung der beiden Turbolader geschuldet sind. Das Interieur ist gediegen wie eh und je. Alles hat seinen sinnvollen Platz und mit einem optionalen Multifunktionslenkrad bedient sich manches leichter und schneller. Eingebettet wie eh und je, ist die Spreizung zwischen bequemen Reisen und extrem sportlicher Fortbewegung herausragend gelungen.
Allrad und mehr als nur ausreichend Kraft
Selbst der schwere Porsche 911 Targa 4S strebt mit dem Porsche Doppelkupplungsgetriebe (PDK) innerhalb von 4,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Grandiose 500 Nm stehen auf einer Plattform von 1.700 bis 5.000 Umdrehungen pro Minute zur freien Verfügung. Obwohl 140 kg leichter, ist der Porsche Carrera S in der Coupé-Version nur eine Zehntelsekunde schneller. Oben ist bei 303 km/h Schluss, bei offenem Dach aus Gründen der hohen Lärmentwicklung meist schon früher. Also wieder ein bisschen drosseln und die Landschaften genießen, schließlich ist so ein Targa das geeignete Objekt, um den freien Himmel zu beobachten und die Düfte der Umgebung ohne störende Filter einzuatmen. Cruisen ist angesagt und im Verbund damit effizientes Fahren. Die acht Liter Durchschnittsverbrauch sind dann leicht erreichbar. Wird der Porsche 911 Targa 4S artgerecht bewegt, pendeln sich die Werte bei gut 11 Litern ein.
Versionen
Schlucken muss der Targa-Käufer vielleicht beim Einstandspreis des Porsche 911 Targa 4S. Die Kombination aus dem komplexen Dachkonstrukt und dem Allradantrieb kostet mit dem 370-PS-Triebwerk mindestens 117.073 Euro. Für den Targa 4S wird man 131.234 Euro los. Beide Targa-Modelle sind preislich übrigens gleichauf mit ihren Carrera Cabriolet Pendants.
Fazit
Wenn ich mich so umsehe, dann fallen mir viele Targas auf. Sie sind auch unglaublich schön, die Autos mit dem Bügel, der einfach was hermacht. Das komplizierte Dachkonstrukt ist technisch allerdings viel zu aufwändig. Wie schön wäre es, wenn Porsche beim nächsten Targa wieder zur ursprünglichen Version mit dem herausnehmbaren Targa-Dach greifen würde.
Technische Daten
Im Auto360.de Test: Porsche 911 Targa 4S
Antrieb, Fahrleistungen und Verbrauch
Motor: 6-Zylinder-Boxer
Getriebe: Siebengang-PDK
Hubraum in ccm: 2.981
Leistung in kW (PS) bei U/min: 309 (420)/6.500
Maximales Drehmoment in Nm bei U/min: 500/1.700 – 5.000
Beschleunigung 0–100 km/h in s: 4,2
Höchstgeschwindigkeit in km/h: 301
Tankinhalt in l: 67
Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 8,0
CO2-Emission kombiniert in g/km: 184
Abmessungen, Gewichte, Bereifung
Länge/Breite/Höhe in mm: 4.499/1.852/1.291
Radstand in mm: 2.450
Leergewicht (inklusive Fahrer) in kg: 1.600
Zulässiges Gesamtgewicht in kg: 2.040
Kofferrauminhalt in l: 150
Bereifung: 245/35 ZR 20 vorne, 305/30 ZR 20 hinten
Felgen: 8,5 x 20″ vorne, 11,5 x 20″ hinten Alu-Schmiederäder
Preis
Listenpreis in Euro inklusive Mehrwertsteuer: 131.234