Mit dem Skoda Slavia stellten 31 Auszubildende der hauseigenen Berufsschule in Mladá Boleslav das siebte Azubi-Car seit 2014 vor.

Die Basis bildete ein Skoda Scala, der in einen sportlichen Spider verwandelt wurde. Das Team in dem auch fünf Frauen zu Werke gingen, tauften ihn auf den Namen Slavia. Die Bezeichnung soll an das 125. Jubiläum und die ersten produzierten Fahrräder namens Slavia der Unternehmensgründer Václav Laurin und Václav Klement erinnern.

Die Inspiration

Die Azubis ließen sich vom Skoda 1100 OHC inspirieren. Der 1957 vorgestellte Sportprototyp war ein offener zweisitziger Rennwagen, den Skoda für Einsätze in Langstreckenrennen konzipiert hatte.

Dank seiner flachen und aerodynamischen Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff und einem Gewicht von lediglich 550 Kilogramm erreichte der von einem 92 PS starken 1,1-Liter-Vierzylindermotor angetriebene Racer je nach Achsübersetzung eine Höchstgeschwindigkeit von 190 bis 200 km/h.

Der Rennwagen zählt zu den Meilensteinen in der bereits 119-jährigen Motorsportgeschichte von Skoda. Eines der zwei gebauten Exemplare steht heute im Skoda Museum in Mladá Boleslav.

Umfangreiche Änderungen am Scala für den Skoda Slavia

Um den Scala nach dem Vorbild des 1100 OHC in den offenen SkodaSlavia zu verwandeln, haben die Azubis die Karosserie umfangreich verändert, viele Bereiche neu konstruiert und bestehende Lösungen weiterentwickelt.

Sie verstärkten die Bodengruppe, entfernten das Dach, verschweißten die hinteren Türen und machten so aus einem kompakten Schrägheckmodell mit viel Platz für fünf Personen einen kompromisslosen  Zweisitzer.

Für eine neue Luftführung über dem Fahrzeug entwarfen sie eine spezielle Abdeckung mit Spider-typischen Höckern hinter den Sitzen, die fließend in eine ebenfalls neu entwickelte Kofferraumklappe samt integriertem Heckspoiler übergeht. Besonderes Augenmerk legten die Studenten auf glatte Übergänge an A-Säulen und Türen.

Der sportliche Auftritt wird mit 20-Zoll-Leichtmetallräder vom Skoda Kodiaq RS verstärkt, die Bremsanlage und Radnaben stammen vom Octavia RS. Im überarbeiteten Unterboden findet ein modifiziertes Abgassystem seinen Platz.

Angetrieben wird der Spider von dem 1,5 TSI-Benziner mit 110 kW (150 PS), angekoppelt an ein 7-Gang-DSG. Ebenfalls vom Serienmodell übernommen wurden Vorder- und Hinterachse, Lenkung, die komplette Elektronik samt Verkabelung sowie die Assistenzsysteme. Außerdem blieben die Instrumententafel, das Virtual Cockpit und das Infotainmentsystem unangetastet.

Lackierung und Interieur

Die Farbe White Crystal Blue steht im Kontrast zu den schwarzen Details an Front- und Heckschürze sowie an den Seitenschwellern. Der weiße High-Tech-Lack besteht aus drei Lagen und bietet einen bläulichen Perleffekt.

Programmierbare LEDs unterhalb der vom Scala Monte Carlo übernommenen Seitenschweller und hinter den Leichtmetallrädern sorgen für eine individuell einstellbare dynamische Umgebungsbeleuchtung in den Farben Blau, Rot und Weiß, der tschechischen Trikolore. Der beleuchtete Skoda Schriftzug ist gleichzeitig auch Blinker, Bremslicht und Rückfahrlicht. Eine Plakette mit der Aufschrift „DRIVE 125 YEARS“ an den vorderen Türen erinnert im Jubiläumsjahr von Skoda an die Unternehmensgründung.

Sportliche Akzente im Innenraum setzen Vier-Punkt-Sicherheitsgurte und spezielle Rennsitze von Sparco, deren Sitzfläche und Rückenlehne mit schwarzem perforiertem Leder bezogen sind. Die Seitenwangen der Sitze tragen schwarzes Carbonleder mit weißen Kontrastnähten.

Ein besonderer Blickfang ist die Hutablage aus schwarzem Leder, bei der zwei gestickte Löwen zwei eingelassene Bass-Lautsprecher halten. Der Subwoofer hat eine Leistung von 2.250 Watt, die übrigen Lautsprecher von 320 Watt. Im Kofferraum des Slavia finden zwei Elektroroller von Skoda Platz. Die beiden zusammenklappbaren E-Scooter sind eine perfekte und umweltfreundliche Lösung für die sogenannte „letzte Meile“.

Fazit

Ein weiteres Meisterwerk der Auszubildenden von Skoda. Nur leider wird wohl auch dieses Modell nur ein schöner Traum bleiben. Dabei täte es Skoda gut, neben den vielen sehr guten, aber hauptsächlich den Mainstream befriedigenden Modellen, ein paar Träume wahr werden zu lassen.