Für Steffen Cost, Geschäftsführer von Kia Deutschland, steht klar fest: Der Diesel lebt, und er wird es weiter tun.

Allerdings ist die Diesel-Debatte nicht spurlos an den Verkaufszahlen des koreanischen Herstellers vorbeigegangen: Bei kräftig wachsenden Absatzzahlen verbuchte Kia bei Dieselfahrzeugen einen Rückgang um knapp ein Drittel. Dafür legten aber Autos mit alternativem Antrieb deutlich zu.

Weiter starkes Wachstum für Kia in Deutschland

2017 wuchs die Marke in Deutschland gegenüber 2016 um 5,86 Prozent. In absoluten Zahlen ausgedrückt, wurden damit 64.068 Fahrzeuge verkauft. Damit erreicht das Unternehmen einen Marktanteil von 1,9 Prozent. Im Zuge der von Steffen Cost als unsachlich bezeichneten Dieseldebatte sank der Absatz von Diesel-Fahrzeugen bei Kia um 33,6 Prozent.

Einen erheblichen Zuwachs von 196,5 Prozent erfuhr Kia Deutschland mit Automobilen, die über einen alternativen Antriebsstrang verfügen. Mit einem Anteil von 7,6 Prozent an den Absatzzahlen sind sie überdurchschnittlich vertreten.

Für Kia bedeutet dies Platz 2 (hinter Toyota) bei den reinen Hybrid-Fahrzeugen und Platz 4 bei allen alternativen Antrieben, ausgenommen LPG und CNG. Mit dem rein elektrischen Soul EV, dem Niro Hybrid sowie den Plug-In-Hybriden der Optima-Baureihe und dem Niro bietet Kia eine breite Auswahl in diesen Fahrzeugklassen an. Im Lauf des Jahres soll zudem ein rein elektrisch angetriebener Niro die Produktpalette erweitern.

Hoher Privatkundenanteil

Steffen Cost stellte zudem den hohen Anteil an Privatkunden bei Kia in den Vordergrund. Er begründete den hohen Prozentsatz von 42,5 Prozent (Gesamtmarkt 35,6 Prozent) mit den drei Eckpfeilern, die Kia seiner Ansicht nach auszeichnen. Erstens das Design, das mit 30 Red-Dot-Awards aufwartet. Zweitens die Qualität, die sich in der 7-Jahres-Garantie bis 150.000 Kilometer niederschlägt. Last but not least sei es die Innovation, die Kia besonders mache.

Zum letzten Punkt gab David Labrosse, Leiter Produktplanung für Kia in Europa, einen kurzen Ausblick: Mit dem ACE-Programm, A für Autonom, C für Connected und E für Eco/Elektrik will Kia in den nächsten Jahren weitere Marktanteile dazugewinnen.

Die einzelnen Bausteine des ACE-Programms sind in ein Gesamtentwicklungskonzept des Hyundai Konzerns eingebettet, zu dem Kia gehört. Über 10 Milliarden Euro sollen bis 2025 weltweit investiert werden. Auch in die deutschen Standorte in Frankfurt, Offenbach und Rüsselsheim.

Bekenntnis zum Diesel

Zum Schluss betonte Steffen Cost noch einmal seine Bekenntnis zum Selbstzünder. “Wir glauben nicht, dass die Klimaziele ohne den Diesel erreicht werden können”, sagte der Geschäftsführer von Kia Deutschland. Seiner Meinung nach ist es Zeit, zu einer sachlichen Diskussion zurückzukehren und mit technischen Innovationen den Ausstoß von Stickoxiden weiter einzudämmen.