Vor 60 Jahren startete die Marke mit dem Sternbild der Plejaden im Logo mit dem Automobilbau.

Es musste was Kleines und Schnuckeliges sein für den japanischen Markt. Dessen Mobilität sich damals langsam von Fahrrädern und Motorrädern hin zum Automobil wandte. Die Geburtsstunde der Subaru 360.

Der Urvater der Kej-Cars

Der Subaru 360 war ein Pionier der in Japan bis heute äußerst beliebten Kei-Cars (von Kei Jidosha, deutsch: Leicht-Automobil). Dürfen diese Kleinstwagen heute 660 ccm³ an Hubraum haben und immerhin 3,30 Meter lang sein, so waren es 1958 gerade einmal 360 ccm³ und 3 Meter.

Die Front des Subaru 360 erinnert mit seinen Scheinwerfern an den VW Käfer, die Seitenlinie mit den hinten angeschlagenen „Selbstmördertüren“ darf als eine Mixtur aus Fiat 500 und DKW F89 interpretiert werden.

Es galt damals als unmöglich, ein viersitziges Automobil in dieser Winzigkeit zu konstruierten. Aber die in Bonsai geübten Japaner überwandten diesen Hindernis mit Bravour und schufen den liebevoll getauften Ladybug (Marienkäfer).

16 PS im Subaru 360

Der Zweizylinder-Motor mit gnadenlosen 16 PS wurde hinten eingebaut, um im Vorderwagen Platz für zwei Sitzreihen und einen kleinen Kofferraum zu schaffen. Nun war da noch das Problem mit dem Gewicht.

Eine Diät musste her und die enthielt so moderne Attribute wie eine Motorhaube aus Aluminium, ein mit Fasern verstärktes Dach sowie eine Monocoque-Karosserie. Das Ergebnis, sagenhaft leichte 385 Kilogramm und damit der leichteste in Japan produzierte Viersitzer.

Der Banzai-Berg

Blieb noch die Fortbewegung an sich. Neben selbstverordneten Crashtests musste sich der Marienkäfer auch noch am Berg Akagi bewähren. Nach tausenden von Testkilometern wagten sich die Ingenieure von Subaru in die Präfektur Gumma.

Gut 160 Kilometer nordwestlich von Tokio liegt der Schichtvulkan mit einer Höhe von 1.828 Metern. Die kurvenreiche Straße mit bis zu 13 Prozent Steigung schaffte bis dato kein japanisches Automobil ohne einen Zwischenstopp, um den Motor wieder abkühlen zu lassen.

Bei den ersten Versuchen scheiterte der Subaru 360 ebenfalls. Aber die trickreichen Entwickler gaben nicht auf und schafften es tatsächlich in einem Rutsch mit Vollgas und vier Personen an Bord. Es wird erzählt, dass die Ingenieure am Ende der Strecke glückseelig aus dem Auto sprangen und bei einem Freudentanz „Banzai“ (Hurra) riefen. Die Geschichte des Banzai-Berges wird übrigens noch heute gerne erzählt.

12 Jahre Bauzeit

Der Subaru 360 wurden bis 1970 insgesamt etwa 400.000 Einheiten gebaut. 1968 wurde der Marienkäfer zudem in die USA und Australien exportiert. Die Kleinfamilie erhielt während der Bauzeit Zuwachs: Auf den Zweitürer mit vier Sitzplätzen folgte eine Version mit einer Rückbank für drei Personen.

Außerdem wurde er als Cabriolet gefertigt. Handwerker und Lieferdienste konnten sich Kombis mit den Namen Custom und Commercial bestellen. Außerdem wurde für einige Märkte der Maja 450 mit vergrößertem Hubraum gebaut. Auch der Motorsport und seine zivilen Derivate kamen nicht zu kurz. Nach dem Klassensieg des Grand Prix von Japan wurden die Sportmodelle Young-S und Young-SS mit 25 und 36 PS aufgelegt.

Sammler

Jeff Walters, Senior Vice President of Sales für Subaru in den USA ist stolzer Besitzer eines Subaru 360. Gefunden hat er das kleine Schätzchen in einer Ecke eines Subaru-Händlers in Chicago mit gerade einmal 19.000 Meilen auf dem Tacho. „Als ich es zum ersten Mal sah, wunderte ich mich, dass ein so altes Auto so wenige Kilometer haben konnte. Nachdem ich es gefahren bin, bin ich erstaunt, dass es so viele hat“, erzählte er in einem Artikel bei automobilemag.com.