Wer es versäumt hat, sich den Ford Mustang Bullitt zu sichern, hat jetzt die Chance auf den Mustang Mach 1.

Eine Typbezeichnung, die bereits 1969 für ein besonders rennstreckentaugliches Wildpferd stand. Gegenüber dem serienmäßigen Mustang GT mit dem 5-Liter-V8 und einer Leistung von 330 kW (449 PS) verfügt der Mach 1 um 21 Pferdchen mehr unter der Haube. Somit genauso viel wie der bereits erwähnte Bullitt.

Mehr Performance im Mach 1

Eine Besonderheit des neuen Mustang Mach 1 gegenüber dem GT ist eine Erhöhung des aerodynamischen Abtriebs um 22 Prozent. Laut Ford soll diese Maßnahme den Geradeauslauf stabilisieren und zudem höhere Geschwindigkeiten speziell in schnellen Kurven ermöglichen.

Der 5,0 Liter große Voll-Aluminium-V8-Motor vereint ein hochleistungsfähiges Open-Air-Induktionssystem mit einem speziellen Ansaugkrümmer, 87 Millimeter großen Drosselklappen und einer Kombination aus Niedrigdruck-Zentralrohr- und Hochdruck-Direkteinspritzung.

Das Ergebnis sind 338 kW (460 PS), die bei 7.250 Touren bereitstehen. Das maximale Drehmoment von 529 Nm wird bei 4.900 Umdrehungen erreicht. Diese Eckdaten entsprechen denen des Ford Mustang Bullitt, der 2019 die Baureihe erweiterte.

Geschaltet wird entweder mit einer 10-Gang-Automatikgetriebe von Ford, die wegen der hohen Leistung einen verstärkten Drehmomentwandler erhielt. Oder aber mit dem Tremec 6-Gang-Schaltgetriebe. Dieses weist eine Schaltwegverkürzung auf und verfügt über eine besonders belastbarer Zweischeibenkupplung.

Die für den Mach 1 entwickelte Sport-Abgasanlage mit aktiver Klappensteuerung verfügt über vier verchromte Endrohre mit einem Durchmesser von jeweils 11,4 Zentimetern.

Fahrverhalten

Knurrig brodelnd meldet sich der 5-Liter-V8 nach dem Druck auf den Starterknopf zu Wort. Der Ganghebel liegt mit dem runden Schaltknauf gut in der Hand und lässt sich mittels der Drehzahl-Angleichungs- und Direktschaltfunktion gut sortieren. Locker angefahren bleibt der Mustang Mach 1 in der Spur.

Gibt man ihm die Sporen, schwänzelt er mit dem fetten Hintern und zieht Gummistreifen in den Asphalt. Es ist halt immer eine Frage der Beherrschung und des Fahrkönnens, wie ein solches Gerät vorwärts bewegt wird.

Die Performance und der vehemente Druck nach vorne erinnert uns stark an den Ford Mustang Bullitt, den wir im Sommer 2019 unter den Popo hatten. Ein paar Kilo mehr Leergewicht auf den Rippen, insgesamt sind es laut Ford 1.839, braucht der Mach 1 doch tatsächlich 4,8 statt nur 4,6 Sekunden wie der Bullitt aus dem Stand auf 100 km/h.

Ist das aber tatsächlich zu spüren? Natürlich nicht. Denn auch bei solchen Beschleunigungsorgien ist das Gefühl im Gasfuß gefragt. Gebremst wird übrigens mit Brembos, deren rot lackierte Sättel durch die mächtigen 19-Zoll-Aluschmiederäder linsen.

Das elektronisch geregelte, verstellbare MagneRide1-Fahrwerk wurde mit Radaufhängungs-Komponenten aus dem Mustang Shelby GT350 und GT500 verbessert. Eine Maßnahme, die bei schneller Fahrten auf nicht immer so optimal ausgebauten Landstraßen einen großen Vorteil mit sich bringt, da Nick- und Wank-Bewegungen speziell bei voller Beschleunigung und hartem Bremsen deutlich reduziert wurden.

Ausstattungsumfänge des Ford Mustang Mach 1

Wer mal Abwechslung beim Sound haben will, darf sich im Mach 1 auf eine B&O Audioanlage mit 12 Lautsprechern und satten 1.000 Watt freuen. Wer sich dann noch eine fette Metal-Scheibe reinzieht, wird das V8-Blubbern garantiert nicht mehr hören.

Die 19-Zoll-Leichtmetallräder haben ein Fünf-Speichen-Design und verbreitern die Spur an der Vorder- und Hinterachse um 0,5 Zoll. Montiert sind Hochleistungsreifen von Michelin des Typs Pilot Sport 4, die auf der Straße wie auf der Rundstrecke für den nötigen guten Grip sorgen.

Im Interieur weist eine Plakette mit dem Mach 1-Logo auch die individuelle Produktionsnummer des limitierten Sondermodells aus. Zudem sind beheiz- und klimatisierbare Vordersitze, das Ford Navigationssystem inklusive Ford SYNC3-Konnektivitätstechnologien und das FordPass Connect-Modem an Bord.

Fazit

Ford weiß mittlerweile, dass der Mustang kein Sonderangebot mehr sein muss. Kostete der Bullitt mit ebenfalls 460 PS 53.000 Euro, sind für den Mach 1 mindestens 60.800 Euro fällig. Die Nachfrage ist eben hoch für einen V8 alter Schule. Und das ist gut so. Denn diese Fahrzeuge sind das Salz in der Suppe der automobilen Welt.

Fotos: Thomas Starck

Ford Mustang Mach 1

Technische Daten

Im Auto360.de Test: Ford Mustang Mach 1

Antrieb, Fahrleistungen und Verbrauch

Motor: V8-Benziner

Getriebe: Sechsgang-Schaltung

Hubraum in ccm: 5.038

Leistung in kW (PS) bei U/min: 338 (460)/7.000

Maximales Drehmoment in Nm bei U/min: 529/4.900

Beschleunigung 0–100 km/h in s: 4,8

Höchstgeschwindigkeit in km/h: 267

Tankinhalt in l: 61

Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 12,4

CO2-Emission kombiniert in g/km: 284

Abmessungen, Gewichte, Bereifung

Länge/Breite/Höhe in mm: 4.797/1.916/1.382

Radstand in mm: 2.720

Leergewicht (inklusive Fahrer) in kg: 1.818

Zulässiges Gesamtgewicht in kg: 2.105

Kofferrauminhalt in l: 408

Bereifung: 225/40 R 19 vorne, 275/40 R 19 hinten

Felgen: 9 x 19″ vorne, 910 x 19″ hinten Alu-Schmiederäder

Preis

Listenpreis in Euro inklusive Mehrwertsteuer: 60.800