Der Honda Jazz war in der Riege der Kleinwagen schon immer etwas Besonderes.
Etwas größer als die meisten anderen Mitbewerber, besser ausgestattet und ja, auch ein wenig teurer. Dafür in der Summe wertiger und fein verarbeitet. Mit dem neuen Honda Jazz e:HEV ist dem japanischen Autobauer ein weiteres Meisterstück gelungen. Erstmals wird der Kleinwagen ausschließlich als Hybrid, der ähnlich dem von uns getesteten CR-V e:HEV konzipiert ist, angeboten.
Verdammt viel Platz im Honda Jazz e:HEV
Die Länge von vier Metern übertrifft der neue Honda Jazz e:HEV ganz knapp. Unter der weit aufschwingenden Heckklappe passen 298 Liter an Volumen rein. Werden die Rücksitze umgeklappt, entsteht ein Stauraum von 1.203 Litern. Da der Kraftstofftank unter den Vordersitzen montiert wurde, verfügt der Jazz e: HEV über die sogenannten Magic Seats, die sich je nach Gusto versenken und hochklappen lassen.
Im Fond ist Dank des Radstands von mehr als 2,51 Metern genügend Knie- und Kopffreiheit vorhanden. Dadurch können auch längere Strecken komfortabel zurückgelegt werden. Im übersichtlichen Cockpit sind alle Schalter und Bedienelemente ergonomisch angeordnet. Zudem ist die Aussicht aus der riesigen Frontscheibe und den ebenfalls groß dimensionierten Dreiecksfenstern phänomenal.
Die Fahreigenschaften
Die erste längere Fahrt führte uns aus Südhessen bis nach Oberbayern. Durchwegs auf nahezu frei befahrbaren Autobahnen, sodass wir die von Honda angegebene Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h ab und an sogar überschritten. Dadurch stieg der Spritverbrauch auf bis zu 10 Liter.
Aber keine Angst. In den weiteren 14 Tagen unseres Testzeitraums, der aus einem typischen Mix aus innerstädtischen Verkehr, einen hohen Anteil an Landstraßen sowie einigen Autobahnkilometern bestand, lag der Verbrauch bei rund 5 Litern. Die Temperaturen lagen durchwegs unter dem Gefrierpunkt, sodass wir davon ausgehen, dass auch deutlich niedrigere Werte erreichbar sind.
Neben der hohen Laufruhe überzeugte der neue Jazz mit einem hohen Sitzkomfort und einer herausragenden Rundumsicht. Zudem mit hochwertiger Verarbeitung und einer gefühlt immer zügigen Beschleunigung. Selbst im Eco-Modus ist der kleine Hybrid flott genug, um einen schnellen Überholvorgang sicher zu bewältigen.
Die Ausstattungslinien
Comfort, Elegance, Executive und Crosstar Executive lauten die Bezeichnungen der für den Honda Jazz e:HEV verfügbaren Ausstattungslinien. Die vier Versionen kosten in Reihenfolge 22.250, 23.300, 25.150 und 26.800 Euro. Bereits in der Einstiegsversion sind im Jazz LED-Scheinwerfer und –Rückleuchten, eine Klimaautomatik sowie die Sitzheizung vorne serienmäßig.
Unser Testwagen, ein edel ausgestatteter Executive, rollte auf 16-Zöllern aus Leichtmetall, verfügte über eine Rückfahrkamera und in dem eisigen Winter ganz wichtig, eine Lenkradheizung. Dazu kommen der Tote-Winkel-Assistent, LED-Nebelscheinwerfer, der schlüssellose Zugang und Honda Connect mit einem Navigationssystem von Garmin.
Zudem ist das Konnektivitätssystem Honda Connect mit einem 9 Zoll großen Touchscreen, DAB+ sowie Android Auto und Apple CarPlay an Bord. Das Info- und Telematiksystem My Honda+ ergänzt die Datendienste für den Honda Jazz e:HEV beispielsweise mit dem kostenpflichtigen Honda Personal Assistent. Für eine jährliche Gebühr hilft der integrierte KI-Assistent bei der Reiseplanung und informiert über das aktuelle Wetter.
Die Assistenzsysteme im neuen Honda Jazz e:HEV
Mit einer hochauflösenden Weitwinkelkamera, die an der Front des Jazz e:HEV angebracht ist, hielten eine Vielzahl von Assistenzsystemen Einzug in den Kleinwagen. Darunter ein Kollisionswarner, der Fußgänger und Radfahrer Tag und Nacht erkennt. Das System bremst zudem auch bei entgegenkommenden oder einbiegenden Fahrzeugen automatisch ab.
Zudem verfügt der kleine Japaner über eine adaptive Geschwindigkeitsregelung und einen aktiven Spurhalteassistenten. Außerdem einen Tote-Winkel-Warner und einen Ausparkassistenten. Wer auf Nummer Sicher gehen will, aktiviert den Geschwindigkeitsbegrenzer, der per Verkehrszeichenerkennung die Geschwindigkeit automatisch reguliert.
Fazit
Der Kleine hat es echt drauf. Wir sind in den zwei Wochen unseres ausführlichen Praxistests mit Vollgas über Autobahnen gedüst, sind locker über Landstraßen gecruist und setzten die Antriebsvorteile des Hybrid im urbanen Verkehr um. Obwohl der Honda Jazz e.HEV perfekt für Langstrecken geeignet ist, spielt er die Überlegenheit des Hybridantriebs nur im urbanen Verkehr sowie auf Landstraßen aus.
Technische Daten
Im Auto360.de Test: Honda Jazz Executive e:HEV 80kW Direct Drive
Antrieb, Fahrleistungen und Verbrauch
Motor: 4-Zylinder-Benziner
Getriebe: e-CVT Direktantrieb
Hubraum in ccm: 1.498
Leistung Benzinmotor in kW (PS): 72 (98)
System-Leistung in kW (PS): 80 (109)
Maximales Drehmoment Benzinmotor in Nm bei U/min: 131/4.500 – 5.000
Maximales Drehmoment Elektromotor in Nm bei U/min: 235 Nm
Beschleunigung 0–100 km/h in s: 9,5
Höchstgeschwindigkeit in km/h: 175
Tankinhalt in l: 35
Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 4,6 (WLTP)
CO2-Emission kombiniert in g/km: 104 (WLTP)
Abmessungen, Gewichte, Bereifung
Länge/Breite/Höhe in mm: 4.004/1.966/1.526
Radstand in mm: 2.517
Leergewicht (inklusive Fahrer) in kg: 1.300
Zulässiges Gesamtgewicht in kg: 1.710
Kofferrauminhalt in l: 304 – 1.205
Bereifung: 185/55 R16
Felgen: 6 x 16″ Leichtmetall
Preis
Listenpreis in Euro inklusive Mehrwertsteuer: 25.150