Die trauen sich was die Koreaner.

Nicht einen, nicht zwei, nicht drei, sondern insgesamt vier Sportler sind im Programm bei Hyundai. Okay, wir zählen den i30 N doppelt, da es ihn als Fastback und als Hatchback gibt. Wir durften kurz vor Ostern 2022 den Kona N ausführlich um die Ecken düsen lassen. Leider noch mit Winterreifen, aber wie heißt es so schön: Von O bis O.

Knackige Dimensionen

Mit 4,21 Metern Länge ist der Hyundai Kona N ein kompaktes Wägelchen mit ordentlich viel Platz im Innenraum. Die volle Alltagstauglichkeit des Sportlers ist genauso gewährleistet, wie bei den anderen Modellen dieser Baureihe. Dazu zählen unter anderem das Kofferraumvolumen, das von 361 bis 1.143 Liter reicht sowie eine gute Rundumsicht.

Auf dem Armaturenbrett zeigen zwei Bildschirme alle notwendigen Informationen an. Vor dem Fahrer sind die Angaben über Drehzahl und Geschwindigkeit auf Rundinstrumenten abzulesen. Mittig sind die Anzeigen des Bordcomputers wie Verbrauch oder auch Navigation oder Telefon abzulesen. Je nach Fahrmodus changieren die Display-Farben zwischen einem hellen Ton oder Feuerrot.  

Darüber lässt sich das serienmäßige Headup-Display ausfahren. Im Sport oder N Modus werden dort die Motordrehzahl, die Geschwindigkeit und die Schaltempfehlung angezeigt. Auf dem mittig montierten Touchscreen sind neben dem serienmäßigen Navi unter anderem die Audio- Telefon- sowie Fahrzeugeinstellungen justierbar.

Die N Features

Gegenüber einem klassischen Kona ist der N mit vielen Features aus dem Motorsportregal aufgerüstet worden. Dazu zählen alleine schon die Kriegsbemalung, die Tieferlegung und die 19-Zoll-Schmiederäder mit Pirelli P-Zero Hochleistungsreifen. Die roten Applikation setzen sich durch ebenfalls rot lackierte Bremssättel fort. Der nahtlos in die Dachlinie und den Kofferraumdeckel integrierte Heckspoiler ist zweigeteilt und soll für den notwendigen Abtrieb sorgen.

Das Interieur ist, wie im Motorsport üblich, in schwarz gehalten. Platz genommen wird vorne auf gut geschneiderten Sportsitzen mit N Logo. Das Multifunktionslenkrad liegt gut in der Hand und trägt neben Schaltpaddels zwei N-Tasten und einen roten Knopf für N Grin Shift. Nach einem Druck auf die blau gehaltenen Tasten wird den N Drive Modus aktiviert.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, diesen Custom-Modus entsprechend der eigenen Ansprüche zu konfigurieren. Hinterlegt sind die fünf Fahrmodi Eco, Normal, Sport, N und Custom im N Grin Control System. Für Schlecht-Wetter-Phasen oder nicht befestigte Untergründe hat Hyundai zudem den Traction-Mode integriert.

Antrieb und Fahrverhalten

Die Basis bildet der 2-Liter-Turbobenziner mit einer satten Leistung von 206 kW (280 PS). Wie im Fahrbericht des Hyundai i30 N Fastback bereits angesprochen, wurde auf die Overboost-Funktion verzichtet, da das Drehmoment auf 392 Nm angehoben wurde. Starten wir unsere erste Testfahrt im Eco-Modus, das bei manchen Fahrzeugen durchaus abgeschnürt wirken kann.

Nicht so im Hyundai Kona N, der selbst in dieser Einstellung immer am Gas hängt und schnelle Überholmanöver zulässt. Deshalb haben wir den Normal-Modus so gut wie nie benutzt. Im typischen Landstraßentempo, dazu ein paar Ortsdurchfahrten und weitere Geschwindigkeitsbegrenzungen, kamen wir auf einen Durchschnittsverbrauch von rund 7 Litern.

Der Sport-Modus wird sofort mit einem lauteren Knurren des Motors unterlegt. Verantwortlich sind das variable Klappensystem und ein Soundgenerator, der den Auspuffsound und das Ansauggeräusch des Motors unterstützt. Ein weiterer Soundgenerator unterhalb der Windschutzscheibe sorgt im Innenraum für mehr sportiven Klang.

Essentieller ist aber das leichte Gaspedal, dass jeden auch nur kleinsten Druck in einen vehementen Vorwärtstrieb umsetzt. Der Hot SUV lebt mit all seinen Fasern pure Agilität und Dynamik. Unterstützt mit einen hervorragend abgestimmten Fahrwerk und einer Traktionskontrolle, die uns vergessen ließ, dass wir in einem Auto mit Frontantrieb sitzen.

Noch mehr N Power

Das N Corner Carving Differential ist frei jeglicher Kritik und erlaubt hohe Kurvengeschwindigkeiten. Ebenso präzise arbeitet die Lenkung, die Hyundai Rack-mounted Motor Driven Power Steering nennt. Bedingt durch die kurze Übersetzung werden selbst kleinste Eingriffe am Lenkrad sofort übertragen.

Im N und den frei konfigurierbaren Custom-Modi wird die Performance noch einmal mehr gesteigert. Beispielsweise mit der Launch Control, die den Hyundai Kona N in 5,5 Sekunden anstatt in 6,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h stürmen lässt. Ein weiteres cooles Feature ist der rote Knopf am Lenkrad, das den N Grin Shift aktiviert. Dann stehen 20 Sekunden lang eine maximierte Leistung des Motors und des DCT zur Verfügung, die für schnelle Überholvorgänge optimal ist.

Last but not least noch ein Blick auf das nasslaufende Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe, das vollkommen unauffällig im Hintergrund operiert. Egal beim lockeren Cruisen auf der Landstraße oder im High-Performance-Einsatz zeigt auch die Schaltbox ein hohes technisches Niveau.

Viel Ausstattung im Hyundai Kona N

Wir stimmen nahezu immer das gleiche Lied an, wenn es um die Ausstattungsumfänge eines Hyundai geht. Neben den bereits erwähnten N Features verfügt der Kona N serienmäßig unter anderem über eine Smartphone-Ablage mit kabelloser Ladefunktion (Qi-Standard), ein Soundsystem mit acht Lautsprechern inkl. Subwoofer und Verstärker von Krell und den digitalen Radioempfang (DAB+).

Dazu kommen USB-Anschlüsse vorne und hinten, ein Radio-Navigationssystem mit Lifetime MapCare (kostenlose Karten- und Software-Updates bis über 10 Jahre nach Produktionsende der Modellgeneration), Klimaautomatik, Sitz- und Lenkradheizung sowie den schlüssellosen Zugang. Weitere Details wie die Smart Sense Assistenzsysteme mit der adaptiven Geschwindigkeitsregelanlage oder dem autonomen Notbremsassistenten sind ebenfalls serienmäßig.

Optional lässt sich der Hyundai Kona N mit einem Glas-Schiebedach und zwei Ausstattungspaketen erweitern. Das Assistenzpaket erweitert die Smart Sense Systeme beispielsweise um den Tote-Winkel-Warner. Das Komfortpaket umfasst unter anderem elektrisch verstellbare und belüftete Vordersitze.

Fazit

So lange es Spaßautos mit hohem praktischem Nutzen wie den Hyundai Kona N gibt, ist die Welt der Verbrenner-Fans noch in Ordnung. Vor allem, weil der schnelle Crossover auch sparsam gefahren werden kann. Und auf der anderen Seite mit den Renngenen ein absoluter Racer ist. Das Preis- Leistungsverhältnis passt alleine schon wegen der Kombination aus sehr guter Qualität, der verwendeten Komponenten sowie der umfangreichen Ausstattung und der Fünf-Jahres-Garantie.

Hyundai Kona N DCT

Technische Daten

Im Auto360.de Test: Hyundai Kona N DCT

Antrieb, Fahrleistungen und Verbrauch

Motor: 4-Zylinder-Benziner

Getriebe: Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe (N DCT)

Hubraum in ccm: 1.998

Leistung in kW (PS) bei U/min: 206 (280)/6.000

Maximales Drehmoment in Nm bei U/min: 392/1.750 – 4.200

Beschleunigung 0-100 km/h in s: 5,5 (mit Launch Control)

Höchstgeschwindigkeit in km/h: 240

Tankinhalt: 50 l

Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP auf 100 km in l: 8,5

CO2-Emission kombiniert WLTP in g/km: 194

Abmessungen, Gewichte, Bereifung

Länge/Breite/Höhe in mm: 4.215/1.800/1.565

Radstand in mm: 2.600

Leergewicht (inklusive Fahrer) in kg: 1.644

Zulässiges Gesamtgewicht in kg: 2.010

Kofferrauminhalt in l: 361 – 1.143

Bereifung: 235/40 R19

Felgen: 8 x 19″ Leichtmetall

Preis

Listenpreis in Euro inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer: 38.900 Euro