Steckbrief Kia Stonic

Gehört der neue Kia Stonic tatsächlich zur Gattung der SUV? Tja, rein per Definition betrachtet schon ein wenig. Schließlich steht der kompakte Kerl hochbeiniger und muskulöser auf seinen vier Rädern, als es beispielsweise der eng verwandte Rio tut. Ich  habe mir den Neuzuwachs der Koreaner statisch bereits vor einigen Wochen betrachtet. Kurz vor seiner Markteinführung am 30. Oktober 2017 hatte ich die Möglichkeit das Wägelchen in und um Berlin zu fahren.

Außen und innen

Er wirkt wie ein Rio, der sich seine Zeit im Bodybuilding-Studio vertreibt. Dicke Backen, kräftige Linien und hübsche Kanten zeichnen den im B-Segment ansässigen Kia Stonic aus. Das Interieur ist, von Kia mittlerweile gewohnt, hochwertig gestaltet und von hoher Ergonomie geprägt. Mittig thront auf dem Armaturenträger ein acht Zoll großer Bildschirm, der auf Berührungen reagiert.

Kurze Überhänge ermöglichen einen ordentlichen Radstand von 2,58 Metern. Die Gesamtlänge des Fünfsitzers beträgt exakt 4,14 Meter, ein Wert, der den Kia Stonic auch für die Innenstadt prädestiniert. Und das Kofferraumvolumen von 352 Litern lässt sich auf 1.155 Liter erweitern, wenn die Rücksitzbank umgelegt wird.

Unter der Haube

Aufmerksame Leser werden feststellen, dass die für den Stonic erhältlichen Triebwerke gute Bekannte aus dem Hause Kia sind. Das Einstiegsmodell, der 1,2-Liter-Benziner leistet 62 kW (84 PS) und wird als Edition 7 für 15.790 Euro angeboten. Weiter geht es mit dem 1,4-Liter-Benziner, der für 17.390 Euro den Besitzer wechselt.

Mit der Kraft eines Turboladers wird der 1-Liter-Dreizylinder bei Laune gehalten. Dieser ist mit 88 kW (120 PS) der stärkste Stonic und startet bei 18.390 Euro. Einziger Selbstzünder unter den Angeboten ist der mit einem Drehmoment von 260 Nm kräftigste der Vier.

Von der Leistung seiner 81 kW (110 PS) habe ich mich am ersten Tag der Pressevorstellung überzeugen können. Der ordentliche Antritt und das leise Fahrgeräusch sind für mich eindeutige Kaufempfehlungen für den 1,6-Liter-Diesel. Der zudem gegenüber den Benzinern des Stonic relativ sparsam mit dem Kraftstoff umgeht.

5,6 Liter waren es im Schnitt, leider recht weit weg von 4,2 Litern, die Kia als Durchschnittsverbrauch auf 100 Kilometer angibt. Dafür rennt der Kia Stonic mit diesem Motor deutlich schneller als die aufgezeigten 180 km/h. Wäre die Autobahn im Norden Berlins ein bisschen länger frei gewesen, hätte der Kleine wohl die 200 km/h-Marke geknackt.

Ausstattungsumfänge

Als Eyecatcher gelten bei der Einstiegsversion Edition 7 definitiv die serienmäßigen Leichtmetallfelgen. Dazu kommen unter anderem noch Bluetooth, ein 7 Zoll großer Touchscreen für die Smartphone-Anbindung mit Android Auto und Apple CarPlay sowie eine Klimaanlage.

Im Vision werden die 15-Zöller aus Leichtmetall von 17 Zoll großen Felgen ersetzt. Eine Klimaautomatik macht die Temperaturregulierung noch ein wenig feiner und mit der Sitzheizung vorne, dem beheizbaren Lederlenkrad und dunkler getönten Scheiben hinten zieht bereits ein Hauch von Luxus in den Kia Stonic.

Mit dem mindestens 18.990 teuren Spirit sind zudem der autonome Notbremsassistent mit Fußgängererkennung, eine Rückfahrkamera, frische Farbakzente entweder in Orange, Hellgrün oder Grau für den Innenraum sowie der Spurhalteassistent an Bord.

Mit der ab 23.890 Euro kostenden Platinum Edition wird der Kia Stonic mit einer Sitzbezügen einer Ledernachbildung, dem Navigationssystem, DAB, dem Querverkehrswarner sowie einem elektrischen Glasschiebedach aufgerüstet.

Mein Diesel, der mir gute Dienste leistete und den ich denjenigen wärmsten empfehlen kann, die mindestens 12.000 Kilometer im Jahr fahren und zudem tägliche Strecken von mehr als 20 Kilometern einfach fahren müssen, kostet als Spirit 23.590 Euro. Mit dem Navi für 690 Euro und dem Technologiepaket für 890 Euro sind bis auf das Leder die Features der Platinum Edition verbaut.

Wer gar nicht auf Diesel steht und nicht so viel Geld ausgeben will, hat die Wahl zwischen drei Benzinern. Und wer nicht manuell schalten will, muss bis zum kommenden Sommer warten. Dann wird der Kia Stonic mit dem 120-PS-Benziner auch mit einem automatisierten Doppelkupplungsgetriebe angeboten.

Fazit

Alles richtig gemacht. Der neue Kia Stonic ist ein leistbarer Wagen, der mit seinem muskulösen Auftritt ein optisches Schmankerl ist. Sieben Metallic-Lackierungen für je 550 Euro und fünf Kontrastfarben für je 300 Euro verwandeln den kompakten Flitzer je nach Belieben in ein farbenfrohes Automobil. Mir hat der Kleine Spaß gemacht und steht deshalb ganz oben auf der Liste der interessantesten Fahrzeuge des Jahres 2017.

Fotos: Holger Schaper

Technische Daten

Im Auto360.de Test: Kia Stonic 1.6 CRDi Spirit

Antrieb, Fahrleistungen und Verbrauch

Motor: 4-Zylinder-Diesel

Getriebe: Sechsgang-Schaltung

Hubraum in ccm: 1.582

Leistung in kW (PS) bei U/min: 81 (110)/4.000

Maximales Drehmoment in Nm bei U/min: 260/1.500 – 2.750

Beschleunigung 0-100 km/h in s: 11,3

Höchstgeschwindigkeit in km/h: 180

Tankinhalt: 45 l

Kraftstoffverbrauch Kombinierter Verkehr: 4,2 l auf 100 km

CO2-Emission kombiniert in g/km: 109

Abmessungen, Gewichte, Bereifung

Länge/Breite/Höhe in mm: 4.140/1.760/1.520

Radstand in mm: 2.580

Leergewicht (inklusive Fahrer) in kg: 1.349

Zulässiges Gesamtgewicht in kg: 1.700

Kofferrauminhalt in l: 352 – 1.155

Bereifung: 205/55 R17

Felgen: 7 x 17″ Leichtmetall

Preis

Listenpreis in Euro inklusive Mehrwertsteuer: 23.590 Euro