Knapp drei Jahre ist es her, dass wir mit dem Skoda Karoq Scout in Albanien unterwegs waren.

Vor kurzem wurde der kompakte SUV aus Tschechien überarbeitet und wir konnten den 140 kW (190 PS) starken Skoda Karoq Sportline einen ausführlichen Praxistest unterziehen. Diese Ausstattungsvariante ist die einzige der Baureihe, die so viel Kraft unter der Haube hat. Für uns ist dieses Modell daher nach dem Kodiaq der kleinere RS.

Dynamische Optik für den Skoda Karoq Sportline

Die erste Überarbeitung des Skoda Karoq fällt als erstes mit dem breiteren und hexagonal geformten Kühlergrill auf. Zudem sind die Leuchten vorne wie hinten schmaler, die Stoßfänger neu gestaltet und die Motorhaube sowie die Heckpartie überarbeitet.

18 Zoll große Felgen zieren den Skoda Karoq Sportline serienmäßig. Unser Testwagen schmückte sich mit den Sagitarius Anthrazit 19-Zöllern für 620 Euro, die glanzgedreht sind und zudem eine schwarzmatte Aero-Blende tragen. Weitere deutliche Kennzeichen der sportiven Optik sind die Diffusoren an den Stoßfängern, die Beplankung der Schweller schwarze Außenspiegel sowie in Wagenfarbe lackierte Türgriffe.

Die gut konturierten Sportsitze mit den integrierten Kopfstützen sind bequem und bieten guten Seitenhalt. Die Pedale sind mit Edelstahl überzogen und das LED-Paket mit Ambiente-Beleuchtung wirft angenehme Lichtspiele in den nächtlichen Innenraum. In unseren Augen ist der Mix aus analogen und digitalen Bedienelementen gelungen. Die Ergonomie ist dadurch deutlich besser und dient der Verkehrssicherheit.

Das Fahrverhalten

Mit 320 Nm an Drehmoment ist man mit dem rund 1,6 Tonnen schweren Skoda Karoq Sportline tatsächlich so zügig unterwegs, wie es die Optik verspricht. Der bekannte 2-Liter-TSI mobilisiert zwar „nur“ 190 PS, steht aber dem ursprünglichen RS-Feeling eines Octavia RS nicht hinterher. Gleiches gilt auch für den oben bereits getroffenen Vergleich mit dem Kodiaq RS, der aber seit dem Facelift im Sommer 2021 leider nicht mehr angeboten wird.

Ergo kosten wir den Fahrspaß beim mittleren der SUV aus der Tschechischen Republik aus. Da das maximale Drehmoment von 320 Nm bereits ab 1.500 Umdrehungen pro Minute anliegt, hängt der Skoda Karoq Sportline perfekt am Gas. Sogar im Eco-Modus haben wir keine Müdigkeit des Antriebs gespürt.

Apropos Fahrmodi. Mit der serienmäßigen Fahrprofilauswahl stehen Normal, Sport, Individual sowie der Offroad- und Schneemodus zur Wahl. Spürbar sind die Unterschiede in der Gasannahme und wegen der adaptiven Fahrwerkregelung ACC auch in der Federung. Im Eco-Modus waren wir auf der Landstraße echte Sparfreaks. Der Verbrauch sackte auf deutlich unter 7 Liter.

Etwas anders sah es bei forcierteren Fahrten mit dem Skoda Karoq Sportline aus. Dann lag der Benzinkonsum auch mal über 9 oder gar 10 Litern auf 100 Kilometern. Im Schnitt kamen wir bei unserem ausführlichen Praxistest auf 8,4 Liter. Ein Zehntel weniger als die Werksangabe von Skoda.

Ausstattungsumfänge

Der frisch überarbeitete Skoda Karoq wird klassisch als Active, Ambition, Style sowie als Tour und Sportline angeboten. Das Einstiegsmodell Active wird ausschließlich mit dem 81 kW (110 PS) starken 1-Liter-Dreizylinderbenziner angeboten und startet bei 26.320 Euro. An Motoren stehen für den Karoq drei Benziner und zwei Diesel zur Wahl. Neben dem Dreizylinder sind dies der 1,5-Liter mit 110 kW (150 PS) sowie exklusiv für den Sportline, der 2-Liter-TSI mit 140 kW (190 PS).

Bei den Dieselaggregaten stehen jeweils 2-Liter-Vierzylinder mit entweder 85 kW (115 PS) oder 110 kW (150 PS) zur Wahl. Das Doppelkupplungsgetriebe DSG kostet 1.990 Euro Aufpreis und steht für den 150-PS-Benziner und den 115-PS-Diesel zur Wahl. Der 150-PS-Diesel ist, genau auch wie der 190-PS-Benziner immer mit Allrad und DSG ausgestattet.

Der von uns getestete Sportline mit 190 PS kostet 42.900 Euro. Die serienmäßigen Ausstattungsumfänge bestehen unter anderem aus Matrix LED-Hauptscheinwerfern, dem Performance-Paket mit dem adaptiven Fahrwerk DCC inkl. Fahrprofilauswahl sowie der Progressivlenkung und dem Off-Road-Assistenten.

Mit dem 150-PS-Benziner geht es auch preiswerter mit der Sportline Ausstattung. Dieser kostet mit der Sechsgang-Schaltung 36.650 Euro, mit DSG 38.640 Euro. Der Diesel mit 150 PS, DSG und Allradantrieb ist mit 44.380 Euro dagegen deutlich teurer.

Assistenten und Simply-Clever

Mit einer Vielzahl von Assistenzsystemen müssen heutzutage alle Autohersteller punkten. Dies gilt insbesondere auch für die angestrebte Fünf-Sterne-Wertung beim Euro NCAP Test. Skoda spendiert dem Karoq Sportline serienmäßig unter anderem den Frontradarassistent inklusive City-Notbremsfunktion und Personenerkennung, die Müdigkeitserkennung sowie Parksensoren hinten.

Weitere Systeme wie der prädiktiver adaptive Abstandsassistent ACC, der Spurhalteassistent, die Verkehrszeichenerkennung sowie der Notfall- und Stauassistent in Verbindung mit einem Navigationssystem sind im Traveller Basic Paket für 910 Euro zusammengefasst.

Simply Clever sind nach wie vor der Clip an der Frontscheibe links, der beispielsweise ein Parkticket sicher aufbewahrt sowie der Eiskratzer im Tankdeckel. Weiter Lösungen sind im Ausstattungspaket Simply Clever für 110 Euro enthalten. Dazu gehören Netze für den Kofferraum, Cargoelemente, ein abnehmbarer Abfallbehälter für die Türverkleidung sowie eine Wendematte für den Kofferraum.

Fazit

Die Kraft der 190 PS lässt den kompakten Karoq Sportline locker und lässig dahinflitzen. Aber auch im sparsameren Eco-Modus sind genügend Reserven vorhanden, um schnell einen Überholvorgang zu absolvieren. Mit knapp 43.000 Euro ist der kompakte SUV ist er zwar nicht günstig, dennoch aber preiswert zu nennen. Schließlich haben die Tschechen an der Ausstattung nicht gespart und die kleinen Gimmicks der Simply-Clever Lösungen ist immer noch einzigartig bei den Autoherstellern.

Skoda Karoq Sportline 4x4 2,0 TSI

Technische Daten

Im Auto360.de Test: Skoda Karoq Sportline 4×4 2,0 TSI

Antrieb, Fahrleistungen und Verbrauch

Motor: 4-Zylinder-Benziner

Getriebe: DSG 7-Gang-Automatikgetriebe mit Tiptronic Funktion

Hubraum in ccm: 1.984

Leistung in kW (PS) bei U/min: 140 (190)/4.200 – 6.000

Maximales Drehmoment in Nm bei U/min: 320/1.500 – 4.100

Beschleunigung 0–100 km/h in s: 7,0

Höchstgeschwindigkeit in km/h: 221

Tankinhalt in l: 56,5

Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 8,5

CO2-Emission kombiniert in g/km: 193

Abmessungen, Gewichte, Bereifung

Länge/Breite/Höhe in mm: 4.384/1.841/1.632

Radstand in mm: 2.630

Leergewicht (inklusive Fahrer) in kg: 1.583

Zulässiges Gesamtgewicht in kg: 2.220

Kofferrauminhalt in l: 756 – 1.598

Bereifung: 225/50 R 18

Felgen: 7,5 x 18″ Leichtmetall

Preis

Listenpreis in Euro inklusive Mehrwertsteuer: 42.900