Man möge uns verzeihen bei Suzuki. Aber wir finden den Ignis Hybrid total knuffig und putzig.
Ein Kleinwagen mit winzigen Genen eines SUV. Suzuki bezeichnet ihn als Micro-SUV, was bei einer Kürze von 3,70 Metern absolut passend ist. Trotz dieser Winzigkeit, die fast schon auf ein Kei-Car hinweist, ist der Ignis ein vollwertiges Automobil mit einer schräg stehenden Heckklappe und einer Bodenfreiheit von 180 Millimetern.
In der Kürze liegt die Würze
Selten hat dieses Sprichwort besser zu einem Automobil gepasst. Der Suzuki Ignis Hybrid erfüllt auf der einen Seite den Wunsch nach einer höheren Sitzposition und auf der anderen die Bedürfnisse geringer Außenmaße für die urbane Mobilität.
Der geringen Überhänge und dem kompakten Einbau des Motors wegen, finden in dem Winzling erwachsene Menschen vorne wie im Fond genügend Platz. Auch für das Gepäck ist gesorgt. 267 Liter passen hinten rein. Zudem lässt sich die Rückbank verschieben und natürlich auch umklappen. Dann entsteht ein Stauraum von bis zu 1.100 Litern.
Wie auch beim Swift herrscht im Cockpit des Ignis pure Ergonomie. Sämtliche Bedienelemente sind sinnvoll angeordnet und über den 7 Zoll großen Touchscreen sind die Audioinhalte, das Telefon sowie die Schnittstellen der Smartphone-Anbindungen über Apple CarPlay oder Android Auto steuerbar. In unserem Testwagen, der in der für den Hybrid einzig verfügbaren Version Comfort+ ausgestattet war, steht zudem ein Navigationssystem zur Verfügung.
Die Fahreigenschaften des Suzuki Ignis Hybrid
66 kW (90 PS) haben mit dem Leergewicht von 910 kg leichtes Spiel. Von 0 auf 100 km/h dauert der Sprint des Micro-SUV etwas mehr als 12 Sekunden, bei 170 km/h ist Schluss mit der Beschleunigung. Hört sich lahmer an, als es in der Realität ist. Der Kleine flitzt aus dem Stand mit durchdrehenden Räder durch und lässt so manches stärker motorisierte Fahrzeug hinter sich.
Einen Großteil unserer Testfahrten vollzogen wir mit dem putzigen Ignis auf Landstraßen im Alpenvorland und in den Alpen selbst. Der 1,2-Liter-Motor arbeitet ordentlich und recht leise. Das Schaltwerk mit fünf Gängen ist gut abgestimmt und ließ so manchen Überholvorgang problemlos zu.
Trotz unserer durchwegs flotten Fahrten lag der durchschnittliche Verbrauch des Suzuki Ignis Hybrid bei 5,1 Litern. Zusätzlich müssen die kalten Temperaturen von Anfang bis Mitte Dezember berücksichtigt werden.
Wir können in jedem Fall die Messungen des ADAC aus dem Jahr 2017 bestätigen, die dem Ignis Hybrid 5,2 Liter auf 100 Kilometer attestierten. Damit landete der Micro-SUV bei den Benzinern im Vergleich mit meist deutlich teureren Fahrzeugen mit Elektro-, Voll-Hybrid- oder CNG-Antrieb auf Platz 8.
Für den adäquaten Verbrauch ist auch die Start-Stopp-Automatik verantwortlich. Diese arbeitet genau wie in dem von uns getesteten Swift Hybrid mit dem Riemenantrieb des Mild-Hybrid-Systems. Im Gegensatz zu einem konventionellen Anlasser erfolgt der Motorstart nach einem Halt leise und extrem schnell.
Ausstattungsumfänge
Der günstigste Ignis ist mit 12.740 Euro der Basic. Der rollt unter anderem mit Lichtsensor, Isofix, Zentralverriegelung und rundum getönten Scheiben vor. Der Club für 13.690 treibt es mit farbigen Dekorelementen im Innenraum, einem zweifarbigen Armaturenbrett sowie in Wagenfarbe lackierten Außenspiegel eindeutig bunter.
Dazu sind eine Klimaanlage, ein MP3-fähiges CD-Radio mit Bluetooth, vier Lautsprecher, Lenkradbedienung, ein USB-Anschluss und die Funkfernbedienung für die Zentralverriegelung mit im Paket.
Mit dem Comfort, der ab 14.690 zu erwerben ist, wird es im wahrsten Sinne des Wortes komfortabel. Unter anderem mit Sitzheizung vorne, einem höhenverstellbaren Fahrersitz, DAB+ Digitalradio, den einzeln verschiebbaren Rücksitzen, 16 Zoll großen Leichtmetallfelgen, einer Rückfahrkamera.
Wird der 1.500 Euro teure Allradantrieb dazu gewählt, verfügt der Ignis zusätzlich über eine Bergabfahrabfahrhilfe. Die sinnvolle Berganfahrhilfe, will heißen ohne den Einsatz der Handbremse gefahrlos an einer Steigung anfahren, ist in allen Modellen Serie. Optisch trägt Suzuki dem SUV-Charakter mit anthrazitfarbenen Radlaufleisten und Seitenschwellern sowie einer in Silber eloxierten Dachreling Rechnung.
Unser Comfort+ kostet als Hybrid 17.240 Euro und verfügt über einen schlüssellosen Zugang, eine Klimaautomatik, elektrischen Fensterhebern vorne und hinten, Tempomat, sowie eine aktive Bremsunterstützung, Spurhaltewarnsystem sowie eine Start-Stopp-Funktion.
Fazit
Mit dem Suzuki Ignis Hybrid ist man gut und günstig unterwegs. In seinem Segment ist er mit seinem Mild-Hybrid-System einsam und allein auf weiter Flur unterwegs. Dieser Umstand, dazu die gute Verarbeitung und die umfangreiche Ausstattung, sind für uns eine echte Kaufempfehlung.
Technische Daten
Im Auto360.de Test: Suzuki Ignis 1.2 Hybrid Comfort+
Antrieb, Fahrleistungen und Verbrauch
Motor: 4-Zylinder-Benziner
Getriebe: Fünfgang-Schaltung
Hubraum in ccm: 1.242
Leistung in kW (PS) bei U/min: 66 (90)/6.000
Maximales Drehmoment in Nm bei U/min: 120/4.400
Beschleunigung 0–100 km/h in s: 11,8
Höchstgeschwindigkeit in km/h: 170
Tankinhalt in l: 32
Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 4,3
CO2-Emission kombiniert in g/km: 98
Abmessungen, Gewichte, Bereifung
Länge/Breite/Höhe in mm: 3.700/1.660/1.595
Radstand in mm: 2.435
Leergewicht (inklusive Fahrer) in kg: 910
Zulässiges Gesamtgewicht in kg: 1.330
Kofferrauminhalt in l: 260 – 1.100
Bereifung: 175/60 R16
Felgen: 6 x 16″
Preis
Listenpreis in Euro inklusive Mehrwertsteuer: 17.240